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Landkreis Bayreuth: Beratungsangebot für Pflegende soll ausgebaut werden
Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, hatten im Jahr 2024 im Landkreis Bayreuth weniger Unterstützungsangebote. Das soll sich im kommenden Jahr wieder ändern.
Angehörige zu pflegen ist nicht nur zeitlicher und organisatorischer Aufwand, sondern kann auch psychisch belastend sein. Zu ihrer Unterstützung gibt es in Oberfranken zehn Fachstellen für pflegende Angehörige, die emotionale Unterstützung und Zugang zu sozialen Diensten und Unterstützungsangeboten ermöglichen.
Angebot 2024 reduziert
Der Caritasverband Bayreuth bietet diese Leistung hauptsächlich in der Stadt an. Eine Außenstelle gibt es aber auch im Mehrgenerationenhaus in Hollfeld, wo Ruth Domide Betroffene seit Jahren unterstützt. Im Jahr 2024 wurde das Beratungsangebot in Hollfeld aus finanziellen Gründen von etwa zehn Wochenstunden auf vier Wochenstunden reduziert, in Pegnitz sogar komplett eingestellt. Auch in Bayreuth ist das Beratungsangebot im Jahr 2024 von etwa 28 auf 20 Stunden reduziert worden.
2025 sollen wieder mehr Stunden angeboten werden
Nun sollen die Angebote im Landkreis wieder aufgebaut werden. In Pegnitz sollen künftig wieder vier Beratungsstunden, in Hollfeld acht Stunden in der Woche stattfinden. Das begrüßte in der Kreisausschusssitzung am Montag vor allem Hollfelds Bürgermeister Hartmut Stern.
Stadt, Landkreis und Stiftung wollen fördern
Um die Stundenerhöhung finanzieren zu können, sei der Caritasverband Bayreuth auf Förderungen in Höhe von 24.000 Euro angewiesen, erklärte Karin Böhm, Seniorenbeauftragte im Landratsamt im Sozialausschuss am 11. November. Die Geschäftsführerin des Caritasverbands, Bozena Schiepert, habe deshalb sowohl beim Landkreis als auch bei der Stadt 6.100 Euro Zuschuss beantragt. Die Hans und Emma Nützel Stiftung fördert für die Jahre 2025 bis einschließlich 2027 mit jeweils 12.000 Euro.
„Die Stadt Bayreuth fördert schon seit Jahren und will das auch weiter tun“, so die Einschätzung von Karin Böhm. Die Entscheidung darüber soll aber erst in der Sitzung des Sozialausschusses am 18. November fallen. Das Angebot sei unabhängig von der Einrichtung eines Pflegestützpunkts, wie ihn die Stadt Bayreuth vorhat.
Keine Konkurrenz mit dem Pflegestützpunkt
Dass Pflegestützpunkt und Beratung für Angehörige sich keine Konkurrenz machen, betonten auch Landrat Florian Wiedemann und Susanne Bauer (Bündnis 90/Die Grünen). Das Thema Pflegestützpunkt wolle man im neuen Jahr noch einmal im Kreistag besprechen.
Der Pflegestützpunkt könne das Angebot der Caritas auch gar nicht ersetzen, so Böhm. Speziell die Unterstützung im psychosozialen Bereich und die Koordination der ehrenamtlichen Helferkreise könne der Pflegestützpunkt nicht leisten.