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Kunst

Braucht das Mehrzweckgebäude am Bayreuther Festspielhaus einen Touchscreen?

Das Mehrzweckgebäude am Festspielhaus stand bereits mehrmals wegen der Höhe der Baukosten in der Kritik. Nun hat der Bauausschuss darüber diskutiert, ob die Innenräume mit Kunst geschmückt werden und einen Touchscreen vor den Toiletten bekommen soll. 

Neben dem Friedrichsforum ist das Mehrzweckgebäude am Festspielhaus eines der umstrittensten Bauprojekte aufgrund der Baukosten in Bayreuth. Nun will die Stadt noch in Kunst investieren, die dann das Mehrzweckgebäude zieren soll.

Mehrzweckgebäude am Festspielpark

Nachdem das Mehrzweckgebäude am Festspielhaus erst kürzlich eröffnet wurde, stehen nun die nächsten Kosten an. Die Stadt Bayreuth hat gemeinsam mit der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH besprochen, dass das Mehrzweckgebäude am Festspielpark mit Gemälden und einem Touchscreen ausgestattet werden soll. In den beiden Vorräumen der Toiletten sollen vollflächige Bilder hängen, die den Blick auf die Bühne des Opernhauses zeigen. Den Flur soll ein Bild des Sonnentempels in der Eremitage zieren. Neben dem Herren WC soll ein Bild von Tristan und neben dem Damen WC eines von Isolde hängen. Außerdem soll ein Touchscreen in dem Gebäude installiert werden, auf welchem über Veranstaltungen in Bayreuth informiert werden soll. Dafür sollen nochmals 25.000 Euro ausgegeben werden. Die Kosten sollen schon mal für den Haushalt 2021 angemeldet werden. Zuvor wurden die hohen Baukosten heiß diskutiert. 

Bauausschuss diskutiert über Mehrzweckgebäude am Festspielhaus

Thomas Bauske (SPD) hätte sich gewünscht, dass die Ausgestaltung von der BMTG bezahlt wird und nicht die Stadt. “Ja die BMTG muss auch das Geld irgendwoher bekommen”, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Die BMTG hätte die Flächen als Werbeflächen vermieten können, findet Stefan Schlags (Bündnis90/Die Grünen). “Da hält jemand nochmal gewaltig die Hand auf”, findet der Stadtrat. Er kritisiert, dass die BMTG nicht selbst zahlt. “Wenn jemand zur Toilette will, muss er nicht unbedingt Tristan und Isolde sehen”, sagt Schlags.

Touchscreen am Klo?

Der Touchscreen im Vorraum der Toilette ist für Schlags ein großes Problem im Hinblick auf die Corona-Pandemie. “Da tippen dann die mit gewaschenen Händen und die mit ungewaschenen Händen darauf herum. Will die BMTG jetzt jemanden hinstellen, der den Bildschirm nach jeder Benutzung desinfiziert?”, fragt sich Schlags. Auch Georg Kämpf (BG) findet einen Touchscreen im Vorraum eine Toilette unpassend. “Ein Touchscreen gehört nicht in eine Toilette”, sagt Kämpf. Christopher Süss (JB) schließt sich der Meinung seiner Kollegen an. Gerd-Dieter Meier (DU) findet einen Touchscreen ebenso unnötig. “Ich bin auch gegen einen Touchscreen”, sagt Meier. Thomas Bauske stößt sich allerdings nicht an de Touchscreen. “Jeder kann sich die Hände waschen und wenn der Bildschirm einmal am Tag desinfiziert wird, passt das auch ins Hygienekonzept”, sagt Bauske. Der Bauausschuss stimmte für die Bilder im Wert von 6.000 Euro. Für den Touchscreen sieht es dagegen schlecht aus. Am Ende stimmten 14 von 17 Stadträten gegen den Touchscreen.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler