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Brauereibau in Oberobsang nimmt Fahrt auf – Bürgerinitiative bleibt wachsam
von bt-Redaktion
Der Streit um die neue Brauerei in Oberobsang ist noch lange nicht vorbei – auch wenn die Brauerei längst Wahrheiten schafft. Was die Bürgerinitiative jetzt plant und warum sie der Stadt schwere Vorwürfe macht.
Die Bauarbeiten an der neuen Brauerei im Stadtteil Oberobsang schreiten sichtbar voran. Auf der bislang landwirtschaftlich geprägten Fläche hinter dem Eichenring sind inzwischen massive Erdbewegungen zu sehen. Die Brauerei scheint überzeugt, dass juristisch keine ernsthaften Hindernisse mehr zu erwarten sind.
Klage zurückgezogen
Die Bürgerinitiative „Oberobsang bleibt lebenswert“, die sich seit Jahren gegen das Projekt engagiert, hat sich nun entschieden, ihre Klage gegen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung der Brauerei zurückzuziehen. In einer ausführlichen Stellungnahme kritisieren die Mitglieder jedoch weiterhin das Verfahren und den Umgang der Stadt mit den Einwänden betroffener Anwohner.
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„Es ist nicht zu übersehen dieser Tage, dass der Bierinvestor in die Vollen geht. […] Stand heute müssen wir als betroffene Anwohner erkennen, dass wir gegen die Auslegung bestehender Gesetze und Verordnungen sowie durch die gesamte Gestaltung des Flächennutzungsplanänderungsverfahrens und sogar des Bebauungsplan-Verfahrens durch die zuständigen Behörden machtlos sind.“
Die Initiative moniert unter anderem die „fehlende Waffengleichheit“ zwischen Bürgern und Behörden sowie eine einseitige Ausrichtung der Stadtpolitik an den Interessen des Investors. Die Pläne zur Änderung des Bebauungsplans lagen erst vor wenigen Wochen nochmal öffentlich aus, damit Betroffene Stellungnahmen abgeben konnten.
Bürgerinittiative bleibt wachsam
Die Initiative kündigt an, den Baufortschritt und insbesondere die Einhaltung der Umweltauflagen weiterhin genau zu beobachten. Trotz des Rückzugs von juristischen Schritten in der aktuellen Phase bleibt die Skepsis bestehen: Ob die angekündigten gestalterischen Maßnahmen – etwa das Eingraben der Anlage in den Hang oder verspiegelte Türme – tatsächlich umgesetzt werden, sei nach Ansicht der kritischen Anwohner ungewiss. Ebenso sei fraglich, ob die prognostizierten positiven Effekte für Gewerbesteueraufkommen und Beschäftigung eintreten würden.
„Wir sind auch gespannt, wann der Bebauungsplan endlich durch Stadtratsbeschluss rechtskräftig werden wird. […] Wir werden wachsam bleiben!“