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Polizei

Getöteter Busfahrer in Oberfranken: Messerstecher wohl schuldunfähig

In Hof ist am Dienstagmorgen (6. Juli 2021) ein Busfahrer erstochen worden. Der mutmaßliche Täter sei nicht schuldfähig gewesen. So geht es nun weiter.

Busfahrer in Hof getötet: Bereits am 6. Juli 2021 hat ein 63-jähriger Busfahrer in Hof tödliche Stichverletzungen erlitten. Der Busfahrer war an diesem Dienstagmorgen von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurde.

Der 43-jährige Tatverdächtige aus Sachsen wurde kurz darauf von Polizeibeamten festgenommen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Hof die Ermittlungen abgeschlossen, wird in einer Pressemitteilung am Montag (13. September 2021) erläutert.

Update vom 13.09.2021 um 16.30 Uhr: 43-Jähriger ersticht Busfahrer in Hof – wohl nicht schuldfähig

Am 6. Juli 2021 hat der beschuldigte 43-Jährige nach Antragsschrift der Staatsanwaltschaft Hof gegen 00:20 Uhr auf einen Busreisenden auf dem Bahnhofsvorplatz in Hof eingeschlagen. Anschließend soll er, als der 63-jährige Busfahrer schlichtend dazwischengehen wollte, auf diesen mit einem Taschenmesser eingestochen und ihn tödlich im Hals- und Nackenbereich verletzt haben. Der Busfahrer verstarb noch am Tatort.

Wie die Staatsanwaltschaft am Montag (13. September 2021) mitteilt, ergab ein eingeholtes Gutahten eines Sachverständigen, dass der 43-jährige Beschuldigte an einer erheblichen psychischen Krankheit leidet und deshalb seine Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgehoben war.

Eine strafrechtliche Verurteilung des Beschuldigten kann daher nicht erfolgen, heißt es weiter. Die Staatsanwaltschaft Hof hat nun beantragt, den 43-Jährigen in einer psychiatrischen Anstalt unterzubringen.

Update vom 6. Juli 2021 um 16:50 Uhr: Busfahrer in Hof erstochen – Tatverdächtiger in U-Haft

Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Busfahrer am frühen Dienstagmorgen erging gegen den 43 Jahre alten Tatverdächtigen aus Sachsen am Dienstagmittag ein Untersuchungshaftbefehl durch den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Hof. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof zu den Hintergründen der Tat laufen unter Hochdruck.

Im Verlauf des Vormittages konnten die Kriminalbeamten einen Teil der polnischen Reisegruppe mit Hilfe von Dolmetschern als Zeugen vernehmen. Demnach waren die Reisenden mit zwei vollbesetzten Reisebussen unabhängig voneinander unterwegs und trafen sich am Bahnhofsvorplatz in Hof zum Passagierwechsel.

Mann sticht Busfahrer mit Messer nieder: Tatwaffe sichergestellt

Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler davon aus, dass der 43-jährige Mann aus dem Vogtlandkreis zunächst unvermittelt auf einen 52-jährigen Fahrgast zu ging und ihm einen Faustschlag verpasste. Der 52-Jährige stand mit weiteren Fahrgästen auf dem Gehweg in unmittelbarer Nähe des Reisebusses. Durch den Schlag stürzte der Mann zu Boden und erlitt leichte Verletzungen.

Unmittelbar darauf attackierte der 43-Jährige mit einem Messer den 63 Jahre alten polnischen Busfahrer, der in nächster Nähe stand und dazwischen gehen wollte. Dadurch erlitt der 63-Jährige tödliche Stichverletzungen am Oberkörper. Einzelheiten soll eine rechtsmedizinische Untersuchung klären. Die Tatwaffe, ein klappbares Taschenmesser mit einer etwa acht Zentimeter langen Klinge, stellten die Beamten noch am Tatort sicher.

Untersuchungshaftbefehl erlassen

Den 43-Jährigen konnten Polizeibeamte unmittelbar nach der Attacke vorläufig festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof wurde er noch am gleichen Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Mann machte Angaben und räumte ein, den Busfahrer mit einem Messer verletzt zu haben. Er bestreitet allerdings, dass er den Fahrer habe töten wollen.

Polizeibeamte lieferten den Tatverdächtigen anschließend in eine Justizvollzugsanstalt ein. Da der Beschuldigte psychische Auffälligkeiten zeigt, wird hierzu eine Begutachtung erfolgen. Nach derzeitigem Stand hat die Tat keinerlei fremdenfeindlichen oder politisch motivierten Hintergrund.

Busfahrer niedergestochen – Lebensgefährtin am Tatort

Die Reisegruppen aus Polen konnten im Anschluss ihre Fahrten mit den Bussen fortsetzen. Zeugen unter den Fahrgästen, die Angaben machen konnten, wurden im Anschluss an die Ermittlungen mit einem separaten Bus nach Polen gebracht. Ebenso die am Tatort anwesende Lebensgefährtin des getöteten Busfahrers, die in der Nacht von einem Kriseninterventionsteam betreut worden war.

Meldung vom 6. Juli 2021 um 8 Uhr: Busfahrer in Hof erstochen – er wollte schlichten

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wartete gegen 0.30 Uhr eine Gruppe Reisender, die mit zwei Omnibussen aus Polen unterwegs waren, am Hofer Bahnhofsvorplatz. Einige der Fahrgäste legten am Gehsteig, neben den Reisebussen, eine Raucherpause ein.

Aus bislang nicht geklärten Gründen kam es dabei zu einem Streit mit dem 43 Jahre alten Mann, der sich in unmittelbarer Nähe aufhielt. Nachdem dieser zunächst einen Fahrgast attackiert hatte und ihn leicht verletzte, ging der 63-jährige Busfahrer dazwischen, teilt die Polizei mit.

Hof: Busfahrer stirbt an Stichverletzungen

Dabei fügte der Tatverdächtige dem Fahrer aus Polen mit einem Taschenmesser tödliche Verletzungen zu. Anschließend ergriff er zu Fuß die Flucht und konnte noch in der Nähe des Tatortes von einer Streifenbesatzung der Hofer Polizei festgenommen werden. Der Mann leistete keinen Widerstand, teilt die Polizei Hof mit.

Die Reisenden setzten währenddessen den Notruf ab und leisteten dem Busfahrer Erste Hilfe. Ein alarmiertes Notarztteam konnte dem 63-Jährigen allerdings nicht mehr helfen, er erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen, heißt es in der Mitteilung.

Kripo ermittelt nach Tötungsdelikt in Oberfranken

Polizeibeamte sperrten den Bahnhofsvorplatz daraufhin weiträumig ab und Kriminalbeamte führten eine umfangreiche Spurensicherung durch. Das Fachkommissariat für Tötungsdelikte bei der Kripo Hof nahm in enger Zusammenarbeit mit einem ebenfalls am Tatort anwesenden Staatsanwalt aus Hof die Ermittlungen auf.

Mit Hilfe von Dolmetschern führen die Kriminalbeamten umfangreiche Vernehmungen der polnischen Reisegäste durch. Der 43-jährige Tatverdächtige wird auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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