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Coronavirus

Corona-Ausbruch in Bayreuther Hospiz: Einrichtung bittet um Hilfe

In einem Hospiz in Bayreuth wurden mehrere Gäste und ein Großteil der Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Jetzt sucht das Hospiz eifrig nach Helfern, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Im Albert-Schweitzer-Hospiz in Bayreuth machte sich Ende letzter Woche das Coronavirus breit. Dabei wurden mehrere Bewohner (genannt Gäste) und zwei Drittel der Mitarbeiter in der Pflege infiziert.

In den Folgetagen suchte die Einrichtung in der Preuschwitzer Straße nach Aushilfskräften, um die Verlegung der Gäste zu verhindern.

Hospiz in Bayreuth wird von Corona heimgesucht

Wie Geschäftsführer Heribert Greger dem bt auf Anfrage mitteilt, bietet die Albert-Schweitzer-Hospiz Platz für zehn Gäste. Acht davon seien aktuell von Gästen belegt, von denen wiederum fünf angesteckt worden seien. Von den 24 Mitarbeitern haben sich 16 mit dem Coronavirus infiziert und befinden sich aktuell in Quarantäne. “Manche davon haben mehr grippeähnliche Symptome, manche weniger”, sagt Greger. In einem Altenheim in Bayreuth gab es vor Weihnachten ebenfalls einen Corona-Ausbruch.

Seit dem Ausbruch seien zwei der mit Corona infizierten Gäste gestorben. Aufgrund der Verfassung der Gäste sei es laut Greger allerdings nicht gänzlich richtig, zu sagen, dass sie an Corona verstorben seien: “Die meisten Gäste hier in der Hospiz haben nicht die größte Angst vor Corona. Es geht nicht um Gäste, die sich im Anfangsstadium einer schweren Krankheit befinden. Das ist die Endphase ihres Lebens.” Die Verweildauer der Gäste in der Albert-Schweitzer-Hospiz betrage, so Greger, in der Regel zwei bis vier Wochen.

Albert-Schweitzer-Hospiz sucht nach Aushilfskräften in der Pflege

Da sich zwei Drittel der Mitarbeiter der Pflegeabteilung aktuell in Quarantäne befinden, bittet das Hospiz auf seiner Homepage um geschulte Aushilfskräfte, die in der Pflege unterstützen können. Der Zuspruch dazu sei auch schon groß: “In den vergangenen Tagen haben sich über 50 potenzielle Helfer gemeldet und darüber freuen wir uns auch sehr. Die Pflege wäre bis zur Rückkehr der erkrankten Mitarbeiter nicht zu stemmen gewesen.”

Die Lage habe sich somit zum Mittwoch (26. Januar 2022) “etwas entspannt” und konnte einigermaßen stabilisiert werden. Mehrere, wenn auch noch mit Symptomen belastete Mitarbeiter hätten laut Greger schon beim Gesundheitsamt angerufen und nachgefragt, wann sie sich freitesten und wieder in ihren Berufsalltag einsteigen können.

Die Gäste können währenddessen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Greger hofft, dass sich die betroffenen Mitarbeiter gesundheitlich weiter stabilisieren und nach Freitesten in der kommenden Woche nach und nach wieder Arbeit kommen können. In diesem Fall könne dann wahrscheinlich in der übernächsten Woche wieder normal gearbeitet werden.

Herkunft des Virus im Hospiz noch nicht geklärt

Fast zwei Jahre lang, seit Beginn der Pandemie, habe es laut Greger keinen positiven Corona-Fall im Albert-Schweitzer-Hospiz gegeben. Wie das Virus ins Hospiz getragen wurde, sei nicht sicher. Es habe Ende letzter Woche zwei Infektionen an unterschiedlichen Stellen gegeben, so Greger. Es werde täglich vor Arbeitsbeginn getestet, weshalb der Geschäftsführer nicht davon ausgehe, dass das Virus über Mitarbeiter eingeschleppt wurde. Weiterhin werde gemäß dem auch von externer Seite geprüften Hygienekonzept gearbeitet.

Gänzlich ausschließen könne man laut Greger jedoch nichts: “Wir hatten das Virus nicht im Albert-Schweitzer-Hospiz und plötzlich war es, zwangsläufig von außen, da.”

Die Einrichtung werde in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Führungsgruppe Katastrophenschutz der Frage nachgehen, wie das Virus ins Hospiz eindringen konnte. Seit dem Ausbruch am Wochenende in der Einrichtung habe sich kein weiterer Mitarbeiter und auch kein weiterer Gast infiziert.