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Corona-Demos in Bayreuth

Corona-Demos in Bayreuth: Bürgermeister Andreas Zippel äußert sich zu “Querdenker-Demonstration”

Am Montag, 03. Januar 2022, fand eine weitere Demonstration gegen die Corona-Regeln in Bayreuth unter dem Motto “Friede, Freiheit, keine Diktatur” statt. Jetzt nimmt Bürgermeister Andreas Zippel Stellung zu dem Event.

Eine Corona-Demo mit etwa 1.500 Teilnehmern zog am Montag, 03. Januar 2022, durch die Bayreuther Innenstadt. Um sich von den Geschehnissen ein Bild zu machen, war auch der zweite Bürgermeister Andreas Zippel (SPD) als Urlaubsvertretung von Oberbürgermeister Ebersberger vor Ort.

Am Abend der Demo äußerte Zippel dem bt auf Nachfrage noch keine konkrete Meinung zu der Veranstaltung, da er sich noch Gedanken machen müsse. Jetzt ließ er dem bt seine Gedanken in einem Pressestatement zukommen.

Bürgermeister zu Corona-Demo in Bayreuth

Prinzipiell sei es Zippel als Jurist und Demokrat wichtig, dass jede Demonstration, “die gewaltfrei ist, ein verfassungskonformes Ziel verfolgt und die behördlichen Auflagen erfüllt”, von der Verfassung geschützt werde. Nicht nur, dass die Einsatzkräfte vor Ort alles unter Kontrolle hatten, auch er habe von den Demonstranten keinen gewalttätigen Eindruck bekommen. Das Konzept, die beiden Demonstrationen am Montag zu trennen, sei laut dem dortigen Einsatzleiter voll aufgegangen.

Zippel bemängelt allerdings, dass viele der Demonstrierenden sich nicht an die Abstandsregeln gehalten hätten, so zum Beispiel bei der Begrüßung, der Verabschiedung und zur Unterhaltung. Insbesondere beim Singen hätte man einen größeren Abstand wählen müssen: “Bei etwa 1.500 Leuten auf begrenztem Raum und mit einer nach aktueller Kenntnislage deutlich ansteckenderen Omikron-Variante auf dem Vormarsch bin ich hierüber besorgt”, schreibt Bayreuths zweiter Bürgermeister.

“Kann das Leugnen der Impfwirkung nicht nachvollziehen”

Neben dem generellen Demonstrationsgeschehen äußert sich Zippel allerdings auch zu den vermittelten Inhalten bei der Veranstaltung: “Ich halte es für kritisch, wenn in den Redebeiträgen Passagen und einzelne Sätze von Berichten aus dem Kontext gerissen und umgedeutet werden. Ich verstehe nicht, wieso Meinungen aus unseriösen Quellen oder Personen zitiert werden, deren Aussagen in der Wissenschaft widerlegt sind.”

Besonders die große Kritik an der Impfung könne Zippel in keiner Weise teilen: “Ich kann das Leugnen der Impfwirkung oder das Aufzählen umfassender Impfschäden nicht nachvollziehen.”

Corona-Impfung: Zippel positioniert sich klar

Neben dem Unverständnis für die Kritik an der Corona-Impfung positioniert Zippel sich eindeutig für eine flächendeckende Impfung als einzige seriöse Lösung gegen die Pandemie. Sonst würde man eine schnelle Durchseuchung der Gesellschaft riskieren, die das Gesundheitssystem und alle darin Tätigen überfordern würde.

Eine solche Durchseuchung hätte zahlreiche zusätzliche Covid-Tote oder Long-Covid-Geschädigte zur Folge. Zippel bittet daher alle, denen es medizinisch möglichst, “solidarisch zu sein und sich impfen zu lassen.”

Im Vorfeld der Demonstration gab es Spekulationen, ob dort auch “rechte Gruppen” daran teilnehmen werden.