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Coronavirus

Corona-Impf-Gipfel in Bayern: “Die Lage wird düsterer” – Impfsystem wird deutlich ausgeweitet

Wie geht es mit der Impf-Strategie in Bayern weiter? Am Dienstag (30.3.2021) hat sich Markus Söder auf einer Pressekonferenz dazu geäußert. 

Heute (Dienstag, 30.3.2021) soll die Corona-Impfung in Bayern vorangetrieben werden: Das ist das Ziel des Impfgipfels der Regierung. Ab 12 Uhr informierten Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek über die Ergebnisse der Beratungen. Im TV drohte Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich mit einem Mega-Lockdown. Sie sagte, sie werde nicht tatenlos zusehen.

Update vom 30. März 2021 um 12 Uhr: “Die Lage wird immer düsterer” – ab morgen impfen Hausärzte

“Die Corona-Lage wird düsterer. Die Inzidenz steigt und steigt”, eröffnete Markus Söder die Pressekonferenz zum Corona-Impfgipfel. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis es auch in den Krankenhäusern schlechter werde. Daher dürfe man nicht tatenlos zusehen. Die dritte Welle sei die gefährlichste, mahnt der Ministerpräsident. Wenn die Inzidenz über 100 ist, dann müsse reagiert werden. Das solle inzwischen allen klar sein, so Söder. Man brauche einen Plan für Deutschland und nicht 16 verschiedene.

“Die wichtigste Form der Bekämpfung ist das Impfen. Der Gipfel heute war ein Hoffnungs-Gipfel”, erklärt Söder und bedankt sich bei den Teilnehmern des Gipfels.

Bayern habe bislang 2,7 Millionen Impfdosen bekommen – 2,2 Millionen seien davon bereits verimpft. Über 40.000 würden aktuell täglich geimpft werden. Bis Ende April gehe man davon aus 20 % der Bevölkerung geimpft zu haben, so Söder. Es gebe zwei Grundziele für Impfen: für die Gesundheit und für mehr Freiheit. Bis zum 2. Mai bekomme Bayern über 2 Millionen Impfdosen dazu. Vor allem in den Hotspots setze man auf ein flexibles Impfsystem mit Riegel- und Ringimpfungen.

Beim heutigen Impf-Gipfel wurden vor allem drei wichtige Fragen geklärt:

Wie wird geimpft?

  • Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung wird vergrößert
  • “Alles wird verimpft”
  • Es soll rund um die Uhr geimpft werden – Impfzentren auch an Ostern geöffnet

Wer impft?

  • Neben den Impfzentren sollen ab morgen auch die Hausärzte impfen. Gestartet wird mit 1635 Hausärzten und 33.000 Impfdosen.
  • Hausärzte sind flexibler und kennen die Patienten besser.
  • Ende April sollen auch die bayerischen Betriebsärzte impfen.
  • Später sollen auch Klinikärzte dazukommen.

Wie geht es mit den Öffnungen weiter?

Die Notbremse bleibe weiterhin. Nächste Woche soll dann entschieden werden, wie es mit möglichen Öffnungen weitergehe. Dann wird auch entschieden, wer von den 100 Bewerbern zu einer Modellregionen ausgewählt wird.

Schulen weiterhin ein Sorgen-Thema

Große Sorgen mache Söder vor allem weiterhin das Thema Schule. Es sei die größte Herausforderung. Dort würde auch die meiste Verbreitung herrschen. Schutz sei aber der oberste Maßstab. Wichtig in Schulen sei vor allem eins: Es bleibt bei der Testpflicht bei einer Inzidenz von über 100. “Sonst läuft uns das pandemische Geschehen in den Schulen davon”, mahnt Söder.

“Corona mache keine Osterferien – wir denken daher auch weiter daran und passen auf”, verspricht Markus Söder. Ostern müsse genutzt werden um den Anstieg zu bremsen. Je schneller eine Entlastung komme, desto langfristiger sei der Erfolg, so Söder.

 “Astrazeneca ein schwieriges Thema”

Gesundheitsminister Klaus Holetschek ergänzt, dass ein pragmatischer Umgang mit den Impfungen wichtig sei. Astrazeneca bleibe ein schwieriges Thema, vielleicht müsse die Politik hier einen Schritt tun und sich damit impfen lassen, gibt Holetschek zu bedenken.

Holetschek ging in der Pressekonferenz auch auf die Auswahl der Modellregionen ein. Man wolle große Kreisstädte und kreisfreie Städte bis zu 100.000 Einwohner auswählen. Denn dort sei eine Innenstadt vorhanden, aber es gebe keine Magnetfunktion, wie in größeren Metropolen.

Erstmeldung: Corona-Impfung in Bayern: Wie geht es weiter?

Im April erwartet die Bayerische Staatsregierung 2,3 Millionen Impfdosen. Diese sollen dann sowohl in den Impfzentren als auch von Hausärzten verimpft werden können. Pannen dürfe es dann keine mehr geben.

Beim heutigen Impfgipfel tauscht sich die Staatsregierung in einer Videokonferenz auch mit Vertretern von Landkreistag, Städtetag, der Vereinigung bayerischer Wirtschaft und Hausärzten über die anstehende Herausforderung aus, berichtet der BR. Das bt berichtet ab Mittag von der Pressekonferenz des Ministerpräsidenten. Zuletzt hatte Markus Söder härtere Corona-Maßnahmen gefordert und sich für bundesweite Ausgangsbeschränkungen ausgesprochen.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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