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Coronavirus

Darum herrschen im Klinikum Bayreuth weiter strenge Corona-Regeln für Besucher

Am Klinikum Bayreuth herrschen trotz der zahlreichen Lockerungen in vielen Bereichen weiter sehr strenge Corona-Regeln für Besucher. Das bt hat nachgefragt, ob es Pläne zu Lockerungen gibt.

Seit Anfang April 2022 werden in Bayern in sehr vielen Bereichen die Corona-Regeln gelockert. Im Einzelhandel und in der Gastronomie fallen seither die Masken, auch Zugangsbeschränkungen spielen kaum noch eine Rolle mehr – außer, verständlicherweise, in vulnerablen Einrichtungen, zu denen auch Krankenhäuser zählen.

Im Klinikum Bayreuth herrschen seit Herbst 2021 diverse strenge Corona-Regeln. Nachdem Kreisrat Florian Questel, der auch Aufsichtsrat beim Klinikum ist, eine Anfrage an die Klinikleitung gestellt hatte, die Zugangsbeschränkungen am Klinikum anzupassen, erkundigte sich das bt bei der Pressestelle nach den Gründen für die Regeln und ob denn Lockerungen geplant sind.

Corona-Regeln am Klinikum Bayreuth

Die Homepage des Klinikums listet genau die Regeln auf, an die sich Besucher halten müssen. Gesetzlich vorgeschrieben sind natürlich noch das Tragen einer FFP2-Maske sowie ein gültiger Corona-Test. “An diesen Vorgaben führt kein Weg vorbei”, sagt der Leiter der Unternehmenskommunikation des Klinikums, Frank Schmälzle. Lesen Sie auch: Das Klinikum Bayreuth durfte im April keine aufschiebbaren Behandlungen durchführen.

Die Regeln gehen allerdings über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Durch die sogenannte 1-1-1-Regel darf ein Patient nur einen Besucher pro Tag für eine Stunde empfangen. Auch dürfen Patienten nur dann besucht werden, wenn sie sich länger als eine Woche im Krankenhaus aufhalten. Weiterhin ist für die Visite eine ärztliche Genehmigung nötig.

Das steckt hinter den strengeren Regeln

Kreisrat Florian Questel werde fast täglich aufgrund dieser Regeln angesprochen, schreibt er auf Facebook. Viele alte oder schwer erkrankte Patienten hätten so gut wie keine Möglichkeit, ihre Familie zu sehen und von ihren Angehörigen versorgt zu werden. Gerade für diese müssten die Beschränkungen angepasst werden, fordert Questel. Im März klagte das Klinikum über starken Personalmangel.

Begründet werden die Regeln von Schmälzle mit mehreren Corona-Ausbrüchen in der Vergangenheit. Im Herbst hätte man mehrere davon verzeichnen müssen, die auf Besuche zurückzuführen gewesen seien. “Aufgrund der besonderen Schutzbedürftigkeit eines Teils unserer Patientinnen und Patienten und weil wir Ansteckungen in unseren Betriebsstätten nach Möglichkeit vermeiden wollen, haben wir zusätzliche Maßnahmen getroffen”, sagt Schmälzle.

Zu beachten sei hierbei weiter: “Mit unseren Maßnahmen, die wir mit Augenmaß und immer mit Blick auf den Patienten anwenden, nehmen wir keine Sonderstellung ein.” Denn es gebe in der Region mehrere Krankenhäuser, die ähnliche Regelungen für sich getroffen hätten, so zum Beispiel Nürnberg, Regensburg und Weiden.




Bald Lockerungen im Klinikum?

Die Maßnahmen werden derzeit “mit Augenmaß und Blick auf den individuellen Patienten” angewendet. Man versuche also schon seit geraumer Zeit, den besonders gefährdeten Patienten entgegenzukommen.

Die strengen Regeln sind allerdings derzeit noch als allgemein gültig auf der Homepage festgehalten. Bei der Frage nach möglichen Lockerungen antwortet Schmälzle: “Angesichts einer sich allmählich entspannenden Situation gehen wir davon aus, dass die Bayerische Infektionsschutzordnung in den kommenden Wochen angepasst wird. Die dann aktuellen Vorgaben werden wir selbstverständlich situationsangepasst umsetzen.”