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Coronavirus

Coronavirus: Schule zu Hause? „Eltern sollen und können keine Lehrer sein!“

Auch in Bayern sollen die Kinder in der Zwischenzeit zuhause weiter lernen und Aufgaben bearbeiten. Diese Praxis kann echten Unterricht in einer Schule jedoch nicht kompensieren, sagt ein Experte der Uni Bayreuth.

Schule in Zeiten des Coronavirus: Eltern können und sollen keine Lehrer sein

Prof. Fabian Dietrich von der Uni Bayreuth ist Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik. Er warnt vor zu hohen Ansprüchen: „Eltern können Schule nicht simulieren, und keiner kann erwarten, dass in Zeiten der Aussetzung des Unterrichts Schüler und Schülerinnen diesen Wegfall eigenständig zuhause ausgleichen.“ Dietrich fordert von Lehrern, Lehrerinnen und Schulen klare Aussagen, was erwartet wird, und rät Eltern zu Gelassenheit.

Prof. Dr. Fabian Dietrich ist der Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik. Foto: Universität Bayreuth.

Unterricht als „Kern der Schule“

Generell hält Dietrich die Fortsetzung von Schule ohne Unterricht für paradox. Der Unterricht von Angesicht zu Angesicht würde Schule im Kern ausmachen. Da dieser Unterricht derzeit nicht stattfinden könne, würden Lehrer und Schulen auf „Hausaufgaben“ zur Kompensation zurückgreifen. Dies könne sinnvoll sein, sagt Dietrich, könne allerdings den normalen Unterricht nicht kompensieren. Die Aufgaben seien daher eher symbolischer Natur.

In dem Zusammenhang mag es helfen, sich zu vergegenwärtigen, dass Eltern keine Lehrer sein können und sollen.

(Prof. Fabian Dietrich, Uni Bayreuth)

Insbesondere, da das Verhältnis zwischen Eltern und Kinder durch das Zusammenleben auf engem Raum über mehrere Wochen sowieso vorbelastet sein könne, rät der Experte zu Gelassenheit. „Die Schulaufgaben werden dann im Zweifel nach wie vor für die Schule und nicht den Eltern zuliebe erledigt, oder eben nicht“, sagt Dietrich.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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