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Coronavirus

Corona-Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten – Jens Spahn erklärt weiteres Vorgehen

Corona-Lage in Deutschland: Jens Spahn erklärt Details zur Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten. Von einer “zweiten Welle” spricht der Gesundheitsminister allerdings nicht.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Mittwoch (6.8.2020) eine Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage gegeben. Darin hat er erklärt, dass es ab Samstag eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten gibt.

Coronavirus: Urlaubsrückkehrer, Familienfeiern oder Arbeit

Mehr als 1.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages – mit diesen Worten beginnt der Gesundheitsminister die Pressekonferenz. Spahn erklärt, dass es mehrere kleinere Ansteckungsherde gebe, wie Familienfeiern oder die Arbeit. Hier gibt es die aktuelle Corona-Lage in Oberfranken. Auf Nachfrage eines Journalisten erklärt Spahn aber, dass einige der gestiegenen Zahlen auch auf die erhöhte Tests zurückzuführen sind.

Wegen den Urlaubsrückkehrern bestehe die Gefahr, das Virus aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen, sagt Spahn. Der Großteil der Infektionen komme momentan allerdings aus Deutschland und nicht von Urlaubern oder anderen Einreisenden aus dem Ausland. Über zwei Prozent dieser getesteten Einreisenden seien positiv. Spahn erläutert weiter, dass etwa ein Prozent der Corona-Tests in Deutschland positiv ausfallen.

Der Gesundheitsminister halte nichts von der Debatte: “Wer sich einen Urlaub leisten kann, kann sich auch einen Corona-Test leisten.” Deshalb sollen die Tests kostenlos bleiben.

Testpflicht für Einreisen aus Risikogebieten

Spahn erklärt, wer aus einem Risikogebiet kommt, müsse sich in Quarantäne begeben, oder einen Corona-Test nachweisen, der nicht älter als zwei Tage ist. Außerdem hat Spahn ab Samstag (8.8.2020) eine Testpflicht für Menschen erlassen, die aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreisen.

Diese Tests werden vor Ort oder “zum Zeitpunkt der Aufforderung” stattfinden, sagt Spahn. Etwa Reiserückkehrer mit dem Auto könnten nicht immer vor Ort getestet werden. An Flughäfen könne durchaus vor Ort getestet werden, sagt Spahn, dort sind je nach Reiseverkehr Testzentren eingerichtet.

Der gegenseitige Schutz stehe dabei im Vordergrund. Deshalb ist ihm bewusst, in die Freiheit des Menschen einzugreifen. “Es ist aber ein zumutbarer Eingriff”, sagt Spahn.

Danach rechtfertigt der Minister die aktuellen Corona-Regeln. Außerdem sagt er, dass ein Großteil der Bürger, die Maßnahmen annimmt. “Es kommt auf uns alle im Alltag an. Es ist ein Teamspiel. Es geht uns Alle an.”

Pflegepersonal kaum getestet

Auf Anfrage eines Journalisten, der anführt, dass in NRW kaum Pflegepersonal getestet oder in Quarantäne geschickt werde, antwortet Spahn: Er werde sich mit den Verantwortlichen der Länder auseinandersetzen. Dort könne das jeweilige Gesundheitsministerium eine Verordnung erlassen, dass auch Pflegepersonal getestet werden muss. Es wird nur mit einer Verordnung gehen, ergänzt Spahn.

Wie sinnvoll sind Schutzmasken?

Auf die Nachfrage, woher die fundierten Kenntnisse des Nutzens der Schutzmasken kommen, sagt Spahn folgendes: Es habe Vergleiche aus Gebieten gegeben mit sowie ohne Maske. “Aus einer Reihe internationaler Studien”, nimmt das Gesundheitsministerium das Wissen über den Nutzen der Schutzmaske, sagt Spahn.

Zur Debatte um die Rückkehr von Fans in die Fußballstadien, äußert sich Spahn ebenfalls. Das Konzept der DFL sei “ein sehr, sehr gutes”, sagt Spahn. Auf die Frage, wie sinnvoll eine Rückkehr von Fans in Stadien sei, revidiert er allerdings: Es gebe einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Denn es gebe sehr große Unterschiede der verschiedenen Stadien. Ob 80.000 Menschen oder 30.000 Menschen in ein Stadion passen, sei ein enormer Unterschied, insbesondere wann sich wie viele Menschen begegnen.

Bayreuther Tagblatt - Christoph Wiedemann

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann