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Coronavirus
Söder: „Die zweite Welle ist besiegt“ – aber die dritte Welle rollt heran
Am Freitag (12.3.2021) hat sich Ministerpräsident Markus Söder in einer Videobotschaft an die bayerische Bevölkerung gewandt. In diesem sprach er unter anderem davon, wie der weitere Corona-Weg in Bayern aussehen soll.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich in einer Videobotschaft an die Bürger gewandt. Diese wurde am Freitag (12.3.2021) in den Sozialen Medien veröffentlicht.
Söder: Corona ist noch nicht vorbei
„Corona hält uns weiter im Griff. Es ist leider nicht vorbei“, sagt Söder. Die Infektionszahlen steigen wieder und dafür gebe es auch einen Grund: Die britische Corona-Mutation B.1.1.7.
„Die zweite Welle haben wir besiegt“, erklärt er. Das sei die normale Variante des Virus gewesen. Doch mit der Mutation sei eine neue Variante da und diese sei für die nahende dritte Welle verantwortlich.
Für RKI-Chef Lothar Wieler ist die dritte Welle schon in Deutschland angekommen.
Die britische Variante käme vor allem aus dem tschechischen und dem ostbayerischen Raum. Von dort verteile sie sich ins Landesinnere, erläutert Söder. Daran sei jedoch keiner Schule. „Der wichtigste Ansatz ist in den nächsten Wochen und Monate nicht nachzulassen bei der Bekämpfung der Pandemie“, sagt er.
Aggressivere Erkrankung durch Corona-Mutation
Die Impfungen helfen die Sterberate bei den Älteren zu senken. Dennoch müsse davon ausgegangen werden, dass die Mutation ein aggressiveres Krankheitsbild bei den Jüngeren verursacht. „Deswegen: Nicht einfach wegschauen, sondern weiter dabeibleiben“, appelliert Söder. Impfungen und Tests müssten dringend verstärkt werden. „Wir geben hier in Bayern alles, sind aber natürlich Teil der europäischen Strategie.“
In den Regionen, in denen aufgrund der hohen Infektionszahlen nicht gelockert werden kann, soll dafür verstärkt geimpft werden. Der Ministerpräsident findet allerdings, dass generell mehr Impfungen nötig sind. Für ihn reicht es nicht, Impfungen über Hausarztpraxen erst Ende April möglich zu machen. Besser wäre es, wenn stattdessen schon Anfang April begonnen werden könne. Das möchte auch Gesundheitsminister Klaus Holetschek.
Söder will Impfreihenfolge ändern
Zudem möchte er, dass die starre Impfreihenfolge flexibler wird. „Ich glaube nicht, dass es am Ende nur ausreicht nach diesem starren Impfprotokoll noch vom Dezember zu agieren“, erklärt Söder. Es müssten mehr jüngere und mobilere Menschen geimpft werden. Dabei denkt er an Pendler und Arbeitnehmer.
„Nur über Testen und Impfen bekommen wir Normalität zurück und haben Möglichkeiten, beispielsweise auch kulturelles Leben, Freizeitleben stärker zu ermöglichen als bislang“, sagt Söder. „Das geht nicht über Nacht und das ist ärgerlich.“ Der Ministerpräsident wisse, dass dies viele Menschen aggressiv mache und Stress hervorrufe. Ihm wäre es auch am liebsten, wenn alles vorbei wäre.
So sieht Bayerns Weg aus der Corona-Pandemie aus
Für ihn sei es weder klug, alles freizugeben noch alles zuzumachen. Alles freigeben würden explodierende Inzidenzen bedeuten und alles zusperren sei für die Menschen keine dauerhafte Antwort. Deswegen sei der bayerische Weg nach wie vor mit Vorsicht und Umsicht, Schritt für Schritt, jedoch ergänzt durch Testen und Impfen.
Der Ministerpräsident bezeichnet die Lage als Wettlauf gegen Corona, der gewonnen werden müsse. „Europa braucht mehr Impfstoff, Deutschland braucht mehr Impfstoff, um diesen Wettbewerb zu gewinnen“, sagt Söder abschließend. „Wir haben es jetzt zweimal geschafft, ein drittes Mal wird es auch klappen.“
bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler