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Musik

David Bowie zum 75. Geburtstag: Sänger, Visionär, Ikone – ein Künstler, nicht von dieser Welt

David Bowie hatte viele Namen: Ziggy Stardust oder Thin White Duke sind nur zwei davon. Am 8. Januar 2022 wäre der berühmte britische Sänger und Musiker 75 Jahre alt geworden.

David Bowie – Sänger, Multiinstrumentalist, stilprägende Popikone. Der britische Musiker prägte die Kultur über Jahrzehnte hinweg wie außer ihm nur wenig andere. Am 8. Januar 2022, hätte Bowie seinen 75. Geburtstag gefeiert.

Das bt blickt zurück auf die Karriere des Künstlers David Bowie, wie es sie wohl nicht mehr geben wird.

David Bowie: 75. Geburtstag

Erste größere Aufmerksamkeit erzielte Bowie 1969 mit seinem Hit Space Oddity. Im Jahr der amerikanischen Mondlandung lag er mit seinem Song über den fiktiven Astronauten Major Tom, der alleine in seiner Raumkapsel durch das Weltall schwebt, voll im Zeitgeist.

1972 dann spielte Bowie mit den Geschlechterrollen und schuf einen androgynen Alter Ego, der ihn lange begleiten sollte: Ziggy Stardust, das Sinnbild eines sexuell freizügigen und verschwenderischen Rockstarts. Mit dem entsprechenden Konzeptalbum The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars gelingt Bowie der kommerzielle Durchbruch.

David Bowie in den 1970er Jahren: Von Ziggy Stardust bis zum Durchbruch in Amerika

In den 1970er Jahren sprüht Bowie nur so vor Kreativität und strotzt vor Schaffenskraft. Davon zeugen Alben wie Diamond Dogs, oder Station to Station. Mit der Single Fame des Albums Young Americans eroberte Bowie zum ersten Mal die Nummer 1 der us-amerikanischen Billboard-Charts. 

Bowie stellte an sich selbst hohe Ansprüche, verfügte über das überbordende Selbstbewusstsein eines Mittzwanzigers und wollte in seiner Stärke auch von außen wahrgenommen werden. Paolo Hewitt, Verfasser der Biografie „Bowie: Retrospektive“ aus dem Jahr 2012 zitiert Bowie aus dem Jahr 1971 wie folgt:

Ich verwahre mich dagegen, als mittelmäßig wahrgenommen zu werden. Wenn ich tatsächlich mittelmäßig werde, ziehe ich mich sofort aus diesem Geschäft zurück.

David Bowie, 1971

David Bowie in Deutschland: „Berliner Trilogie“

Trotz aller Produktivität leistete Bowie sich, fast schon standesgemäß für die damalige Zeit, auch seine Drogeneskapaden. Für einen kalten Drogenentzug kam Bowie 1976 nach Berlin. Er sollte bis 1979 bleiben, sich dort mit Iggy Pop in Berlin-Schöneberg eine Wohnung teilen und drei Alben aufnehmen. Heroes, das titelgebende Stück eines dieser Alben, erzählt von der Liebe zweier junger Menschen im Schatten der Berliner Mauer. Es sollte einer der größten Hits von Bowie überhaupt werden.

Anfang der 1980er Jahre singt Bowie zwei seiner größten kommerziellen Erfolge ein: mit der Band Queen Under Pressure sowie Let’s Dance. Trotzdem versinkt Bowie in den folgenden Jahren in einer Schaffenskrise. Die Kritiker verreißen seine Musik zum Teil, auch Drogen sollen wieder eine Rolle spielen.

Der Künstler David Bowie ab dem Jahr 2000

Doch Bowie wäre nicht Bowie, wenn er sich nicht selbst neu erfinden würde. In den 90er Jahren experimentiert er mit elektronischen Klängen, Die Alben Earthling und Reality werden von Kritikern wohlwollend aufgenommen, die Fans sind ohnehin verzückt. 2013 gelingt ihm nach vielen Jahrzehnten im Showgeschäft tatsächlich noch eine Premiere: sein erstes Nummer-Eins-Album in Deutschland. The Next Day hält nicht die ganz eingängige Nummer bereit und verkauft sich dennoch gut.

An seinem 69. Geburtstag am 10. Januar 2016 veröffentlichte Bowie sein letztes Album Blackstar. Für viele Kritiker und Fans stellt das experimentierfreudige und jazzlastige Blackstar mit seiner düsteren Grundstimmung eines der Highlights des gesamten Bowie-Kataloges dar. „Blackstar war sein Abschiedsgeschenk für uns. Er war ein außergewöhnlicher Mensch, voller Liebe und Leben. Er wird immer bei uns sein“, schrieb Tony Visconti, der Musikproduzent und langjährige Freund David Bowies 2016.

Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung von Blackstar starb David Bowie am 10. Januar 2016 in New York an Leberkrebs.