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Demo in Bayreuther Innenstadt gegen großes Bauprojekt: “Wald statt Asphalt”

Am Sonntag (15.11.2020) haben Aktivisten in der Bayreuther Innenstadt demonstriert: Dabei unterstützten die Teilnehmer eine Verkehrswende und protestierten gegen ein großes Bauprojekt. 

Unter dem Motto „Verkehrswende Jetzt – Keine A49“ hat ein Bündnis von Umwelt-Aktivisten in Bayreuth am Sonntag (15.11.2020) ab 14 Uhr in der Maximilianstraße demonstriert.

Meldung vom 16.11.2020: Demo in Bayreuth gegen großes Bauprojekt

Am Sonntag (15.11.2020) haben sich in der Maximiliansstraße in Bayreuth ab 14 Uhr neunzig Menschen versammelt, um sich bei einer Kundgebung mit der Besetzung des Dannenröder Forst zu solidarisieren. Unter dem Motto „Verkehrswende Jetzt – Keine A49“ forderte das Aktionsbündnis in einen grundlegenden Wandel der Klima- und Verkehrspolitik.

Redner gaben einen Einblick in die Situation im Dannenröder Forst, in dem gegenwärtig gerodet wird. Der Dannenröder Forst ist ein 300 Jahre alter Mischwald in Hessen, durch den die Autobahn A49 führen soll. Für den Bau der Straße sollen im und um den Dannenröder Forst rund 100 Hektar gesunder Mischwald im Natur- und Trinkwasserschutzgebiet Glenntal weichen.

Bayreuther Aktivisten beklagen “unverhältnismäßige Drohkulisse” im Dannenröder Forst

Am letzten Dienstag (10.11.2020) begann nach dem Herrenwald und dem Maulbacherwald die Rodung im Dannenröder Forst. Weil Aktivisten den Wald besetzen, wurden auch viele Polizeibeamten hinzugezogen. Die Besetzer berichten von mehreren hundert Polizisten, Räumpanzer, dem SEK, Helikoptern, Pferdestaffeln und Wasserwerfern.

„Diese Drohkulisse ist vollständig unverhältnismäßig“, sagte ein Redner am Sonntag in Bayreuth. Presseverbände hätten die Polizei dazu aufgerufen, Journalisten Zugang zu den Räumarbeiten zu gewähren, vielfach sei eine unabhängige Berichterstattung verhindert worden, heißt es außerdem vonseiten der Bewegung.

Das fordern die Umweltaktivisten

Die Teilnehmer der Kundgebung solidarisierten sich mit den gefangenen Aktivisten in der JVA Frankfurt, die unter dem Vorwurf der Nötigung in Untersuchungshaft sind. „Diese Repression dient der Abschreckung, ist aus juristischer Sicht allerdings schwer haltbar“, heißt es vonseiten der Umweltschützer. Das Bündnis forderte außerdem eine konsequente und sofortige Umsetzung der Verkehrswende.

Meldung vom 13.11.2020: Demo in Bayreuth zeigt Solidarität mit Aktivisten im Dannenröder Forst

Die Aktivisten wollen sich dabei solidarisch mit dem Aktionsbündnis „Keine A49“ und der Besetzung des Dannenröder Forsts zeigen. Hintergrund: Der Dannenröder Forst ist ein 300 Jahre alter Mischwald in Hessen, durch den die Autobahn A49 führen soll. Für den Bau der Straße sollen rund 100 Hektar Mischwald im Natur- und Trinkwasserschutzgebiet Glenntal weichen.

Die Planung geht auf Beschlüsse aus den 1970er-Jahren zurück, die Aktivisten halten diese für unvereinbar mit konsequentem Klimaschutz. Auto-fokussierte Mobilität laufe der wissenschaftlich belegten Dringlichkeit einer Verkehrswende zuwider, heißt es vonseiten der Protestbewegung. Sie fordert, den Bau umgehend einzustellen.

Protest im Dannenröder Forst: Baumhäuser statt Bagger und Autobahn

Um den Bau der A49 zu stoppen, besetzen Aktivisten seit September 2019 den Dannenröder Wald mit Baumhäusern. Wie der Hambacher Forst 2018 ist der Dannenröder Forst für die Aktivisten zu einem symbolischen Ort des Widerstandes gegen die Verkehrs- und Klimapolitik in Deutschland geworden. Die Aktivisten fordern von den Regierungen auf Landes- und Bundesebene, sich zum Klimaschutz zu bekennen und einen schnellen und tief greifenden Wandel einzuleiten, ohne sich dabei auf pauschale Ziele in der Zukunft zu berufen.

Das wollen die Aktivisten

  • Einen Baustopp aller neuen Autobahnen in Deutschland, ob A49, A100, A14 und an allen anderen Orten.
  • Ein tragfähiges Konzept für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt und auf dem Land.
  • Regionalentwicklung mit Perspektive: lokale Wertschöpfungsketten und Dezentralisierung, ökologische Landwirtschaft und nachhaltige Bodenpolitik.
  • Eine Abkehr von der Auto-fokussierten Politik, die Pkw und Lkw privilegiert und Wirtschaftszweige staatlich bevorzugt, deren Geschäftsmodelle rückwärtsgewandt sind.
  • Die staatliche Repression gegenüber Klimaaktivisten einzustellen und die
  • Kriminalisierung von Umweltschutz zu stoppen, sowie die Freilassung der “politischen Gefangenen” (Danni Elf).

Demo in Bayreuth für Umweltschutz

Die Aktivisten versammeln sich in Bayreuth, um die Tragweite der Politik zu verdeutlichen: In Bayern ist mit BMW, Audi und zahlreichen Zulieferbetrieben ein maßgeblicher Teil der Automobilindustrie beheimatet, die Einfluss durch Lobbyisten ausübe, um den Status quo beizubehalten. Dies soll finanzielle Interessen absichern, heißt es vonseiten der Protestierenden.

Die Aktivisen stellen sich dabei neben das Bündnis „Keine A49“ in Hessen, das nicht nur die Bundespolitik, sondern auch die dortige schwarz-grüne Landesregierung für die Rodungen zwischen Stadtallendorf und Dannenrod verantwortlich macht. Dass gerade die Partei „die Grünen“ in Hessen grünen Idealen fundamental zuwiderhandele und den Bau und Polizeieinsatz als Teil der Landesregierung zusammen mit der CDU trage, halten die Aktivisten in Bayreuth für unverantwortlich, heißt es.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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