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Integration

Deutlich mehr Einbürgerungen in den letzten Jahren

Streitpunkt Staatsbürgerschaft: Während die AfD vor leichtfertigen Vergaben warnt, lobt die Stadt Bayreuth die Integration von Fachkräften und jungen Menschen.

Die Zahl der Einbürgerungen in Bayreuth Stadt und Land hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus einer Antwort des Bayerischen Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der AfD im Bayerischen Landtag hervor. Während im Jahr 2018 noch 125 Männer und Frauen die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten, waren es im Jahr 2024 bereits 534.

Leichtfertig verteilt?

Wird die deutsche Staatsbürgerschaft zu leichtfertig verteilt, wie manche spekulieren? Das ist nicht der Fall, meint die Leiterin der Abteilung Integration und Inklusion der Stadt Bayreuth, Bettina Wurzel: „Bei der Einbürgerung gibt es einen umfangreichen Einbürgerungstest, welcher selbst für hier aufgewachsene deutsche Mitbürger eine Herausforderung ist.“

Neu-Bürger müssen sich selbst versorgen können

Die AfD im Bayerischen Landtag kritisiert, dass es keine Zahlen dazu gibt wie hoch die Arbeitslosenquote bei den neu Eingebürgerten sei. Doch Wurzel stellt klar: „Es wird geprüft, ob eine Versorgung aus eigenen finanziellen Mitteln möglich ist. In bestimmten Fällen, in denen der Sozialleistungsbezug nicht selbst verschuldet wird, z. B. bei Krankheit oder Behinderung, erfolgt eine individuelle Einschätzung. Von daher kann so gut wie ausgeschlossen werden, dass hier Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, die sich nicht selbst versorgen können.“

Bevölkerung soll jünger werden

Und noch ein Punkt ist Wurzel wichtig: „Mit durchschnittlich rund 29 Jahren waren Eingebürgerte deutlich jünger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Wir erreichen also dadurch auch einen wichtigen Gegentrend zur demographischen Entwicklung.“

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gelebte Willkommenskultur

Integrationsbeauftragten Ibukun Koussemou kann von zahlreichen positiven Beispielen berichten: „Viele Neubürger sind in einheimischen Firmen als Fachkräfte tätig oder sind an der Universität Bayreuth im Bereich Forschung engagiert“, sagt er und ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass  die Stadt Bayreuth mit ihrer gelebten Willkommenskultur im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe Einbürgerung als große Chance für die Stadtgesellschaft versteht.“