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Krankenkassen

Versicherungen in Deutschland könnten deutlich teurer werden: Experten erwarten”Beitragstsunami”

Die Beiträge für Versicherungspflichtige in Deutschland könnten im nächsten Jahr stärker anwachsen als gedacht. 

Im kommenden Jahr 2023 könnten massive Mehrkosten auf Versicherungspflichtige zukommen.

Grund dafür sind klaffende Lücken bei den Krankenkassen. Experten befürchten einen “Beitragstsunami”.

“Beitragstsunami”: Versicherungsbeiträge in Deutschland steigen

Ein Defizit von 25 Milliarden Euro – so groß könnte die Lücke sein, die den deutschen Krankenkassen im kommenden Jahr 2023 fehlen könnten. Das geht aus Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG) hervor.

Bisherige Schätzungen sahen das Defizit bei lediglich 17 Milliarden Euro. Allerdings sei in dieser Rechnung der Ukraine-Krieg nicht eingepreist gewesen, wie IfG-Chef Günther Neubauer der Bild sagte. “Die Inflation lässt in Praxen und Kliniken die Ausgaben steigen, während die Aussicht für den Arbeitsmarkt im Herbst eher schlecht sind.” Lesen Sie auch: Diese Versicherungen kommen nach Gewitterschäden für Geschädigte auf.




So hoch könnten die Kosten für Versicherungspflichtige werden

Nun sei das Handeln der Regierung gefragt. Denn würden die bestehenden Defizite mithilfe der Beitragszahlungen der Versicherten ausgeglichen, würde das einen massiven Anstieg der Beitragskosten zur Folge haben. Für Durchschnittsverdiener bedeutet das nach Schätzung des IfG-Chefs Mehrkosten von 455,16 Euro im Jahr. Spitzenverdiener müssten sogar 537,02 Euro mehr berappen, als bislang.

Andreas Storm, Vorsitzender der Krankenkasse DAK-Gesundheit warnte vor einem “Beitragstsunami”, wie es in dem Bericht weiter heißt. Storm forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu auf, schleunigst ein Gesetz zur Stabilisierung der Finanzlage auf den Weg zu bringen. “Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitragstsunami noch verhindern will.”