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Öffentliche Verkehrsmittel

Deutschlandticket in Bayreuth: Lohnt sich das noch?

Ab Januar kostet das Deutschlandticket 58 Euro und erklimmt damit die nächste Preisstufe. Einige schätzen nach wie vor die deutschlandweite Flexibilität, andere setzen auf regionale Alternativen. Ist das Ticket noch ein Schnäppchen?

Das 49-Euro Ticket ist im Januar 2025 zum 58-Euro-Ticket geworden. Wer mit dem „Deutschlandticket“, wie es offiziell heißt, gerne im öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist, zahlt nun 9 Euro mehr. Für einige vielleicht eine schmerzliche Erinnerung an den Preis, mit dem das Deutschlandticket im Jahr 2022 gestartet ist.

Das Ticket sollte den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen und das bundesweite Reisen erleichtern. Es gilt deutschlandweit für den Öffentlichen Personennahverkehr, also nicht für Fernverkehrszüge wie ICE oder IC.

Für Pendler lohnt es sich

Wir haben unsere Follower auf Instagram nach Erfahrungen mit dem Deutschlandticket gefragt und verschiedene Antworten bekommen. „Ticket ist ok, weil ich auf dem Land wohne und in ganz Deutschland fahren kann“, sagt eine Nutzerin. Eine andere erzählt: „Ich pendle wegen des Studiums jede Woche an meinen Zweitwohnsitz in Oberbayern. Im Schnitt fahre ich sechs Stunden Zug pro Woche und es lohnt sich sehr mit dem Ticket. Wenn ich am Wochenende bei meiner Familie in Bayreuth bin, nehme ich jetzt öfter auch mal den Bus.“

Kombi mit ICE bisher umständlich

Ein weiterer Vorteil: Bei Städtereisen muss man nicht in jeder neuen Stadt am zum Teil unübersichtlichen ÖPNV-Angebot verzweifeln, sondern steigt einfach in Bus oder U-Bahn ein. Auch wer gerne spontan entscheidet, ob und mit welcher Regionalverbindung er reist, spart mit dem Deutschlandticket, denn die Ticketpreise steigen bekanntlich, je kurzfristiger gebucht wird. Möchte man das Deutschlandticket allerdings für eine Verbindung mit einem Fernverkehrszug kombinieren, ist das bisher recht umständlich. Fernverkehrszüge müssen nämlich extra gebucht werden. Sollte man den Anschluss dann verpassen – nicht ganz unwahrscheinlich – gibt es keine Rückerstattung des Ticketpreises.

Manche nutzen lieber das regionale Angebot

Ob sich das Ticket lohnt, hängt auch von regionalen Angeboten ab. Für Menschen, die nur innerhalb Bayreuths Bus fahren wollen, gibt es günstigere Möglichkeiten. „Meine Monatskarte kostet ungefähr dasselbe“, schreibt ein Leser. Er nutzt das Solo31-Ticket, das derzeit 53,70 Euro im Monat kostet und damit nach der Preiserhöhung im Januar nun günstiger ist als das Deutschlandticket. „Als es noch 9 Euro gekostet hat, hat sich das Deutschlandticket total gelohnt. So nehme ich lieber das Solo31-Ticket, da habe ich keinen Passbild- und Abozwang.“ Wer kein Problem mit Abos hat, kann aber mit dem VGN-Preis in Bayreuth noch etwas günstiger wegkommen. Wer ein Jahresabo abschließt, bezahlt auf den Monat heruntergerechnet 41,80 Euro, wer erst nach 9 Uhr Bus fahren möchte, fährt mit dem 9-Uhr-JahresAbo für 26 Euro im Monat Bus.

Im VGN gibt es außerdem die App „egon“, die ohne Abo nach gefahrenen Kilometern abrechnet, die in der App getreckt werden. Das lohnt sich für diejenigen, die nur gelegentlich und nur im VGN fahren möchten. Der Fahrpreis errechnet sich aus einem Tagesgrundpreis (innerhalb Bayreuths 1,40 Euro, in den Zonen 100/200 (Nürnberg-Fürth-Stein-Oberasbach-Zirndorf) 2,80 Euro) und dem Streckenpreis (Leistungspreis 80 Cent x gefahrene Kilometer Luftlinie). Je mehr Fahrten man ansammelt, desto günstiger werden die Preise. Ab einem Umsatz von 50 Euro sinkt beispielsweise der Tagesgrundpreis auf 0,35 Euro im Stadtgebiet und auf 0,70 Euro in den Zonen 100/200.

Andere sehen diese Preise aber eher als Argument für das Deutschlandticket. „Es ist echt traurig, dass die Monatskarte nur für den Bus in Bayreuth fast so viel kostet wie das Deutschlandticket“, findet einer unserer Follower. Das Deutschlandticket bietet für diesen Preis zumindest noch die Möglichkeit, den Regionalverkehr oder den ÖPNV in anderen Städten mitzunutzen. Mehr über die Mobilitätsangebote im Landkreis gibt’s hier zu lesen. 

Nicht mehr für jeden ein Gewinn

Das Deutschlandticket bleibt vor allem für Pendler und Vielreisende eine Option, die nicht nur den Stadtbus, sondern auch den Zug nutzen. Mit der Preiserhöhung auf 58 Euro im Monat und regionalen Konkurrenzangeboten verliert es für Gelegenheitsfahrer und Städter aber an Attraktivität. Wie viel man wirklich spart, hängt stark vom individuellen Fahrverhalten ab.