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Oberobsang

Beim Bau der Brauerei hat Maisel´s sogar von der Bürgerinitiative profitiert

Die neue Brauerei, die gerade in Oberobsang am Ortseingang von Bayreuth gebaut wird, nimmt immer konkretere Formen an. Im kommenden Jahr soll Richtfest sein. Viele Anwohner sahen und sehen den Bau nach wie vor kritisch. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Getränke News hat sich Brauherr Jeff Maisel nun zum Projekt und dem Bürgerprotest geäußert. 

Jeff Maisel: Klagen führten zu präziserer Planung

Im Interview mit Getränke News vom 8. Oktober sagte Jeff Maisel – angesprochen auf die Bürgerinitiative, die den Bau verhindern wollte – die Auseinandersetzung mit der Bürgerinitiative sei zunächst mühsam gewesen. „Aber im Nachhinein hat es uns sogar geholfen. Die Klagen haben uns gezwungen, jedes Detail noch präziser zu planen. Heute ist wirklich alles definiert – von der Steckdose bis zum Bodenbelag. So konnten wir das Projekt extrem kostensicher aufsetzen.“
Jeff Maisel bedauerte zwar, dass „Ängste oft lauter waren als Fakten“, zeigte sich aber zuversichtlich für die Zukunft:

„Ich bin überzeugt: Wenn die Brauerei steht, wird sich die Aufregung legen. Und spätestens beim ersten gemeinsamen Bier mit den Nachbarn findet man sicher zusammen“.

Bürgerinitiative zieht positive Bilanz: „Das Schlimmste verhindert“


Die Bürgerinitiative Oberobsang, die sich im Kampf gegen das Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft eines Wohngebietes gegründet hatte, sieht sich durch die Äußerungen des Brauherrn in ihrem Engagement bestätigt. Sie interpretiert auf ihrer Webseite Maisels Worte als Beleg dafür, dass ohne ihre Klagen und den damit verbundenen Druck eine weniger rücksichtsvolle Bauweise umgesetzt worden wäre.

„Unsere Meinung: So kann man es auch sagen. Es wurde eigentlich zum Ausdruck gebracht, dass ohne unsere Initiative und die Klage gegen das Projekt die seinerzeit befürchtete „Einfach & Schnell“-Version der Brauerei, die bereits für 2025 produktiv geplant war, gekommen wäre – ohne all die letztlich erkämpften Vorkehrungen zum Nachbarschutz.

Die Initiative betont, dass ihre Bedenken weit über triviale Details hinausgingen: „Denn es ging bei den Details sicher nicht nur um Steckdosen und Bodenbeläge.“
Die endgültige Bilanz der Bürgerinitiative fällt trotz der gescheiterten Verhinderung des Baus positiv aus:

„Insofern bestätigt sich heute unsere Initiative ohne „Wenn und Aber“. Zwar haben wir dieses Projekt nicht abwenden können, aber wohl das Schlimmste verhindert. Die Gegenwehr war vollkommen richtig und es hat sich für die Anwohner in der unmittelbaren Nachbarschaft gelohnt dem Vorhabensträger und der Stadt genau auf die Finger zu schauen.“

Blick in die Zukunft: Gemeinsames Bier und Nachhaltigkeit


Der Neubau des Brauhauses ist im vollen Gange, und die Bürgerinitiative zeigt sich gespannt auf die Umsetzung der von Jeff Maisel in Aussicht gestellten Versöhnung: „Wir sind gespannt, wie das mit dem ersten gemeinsamen Bier gemeint ist, wann und wie die Einladung erfolgen wird und wie danach die gerichtlich festgeschriebenen Auflagen umgesetzt werden.“

Mit dem Ende ihrer Internet-Präsenz Ende Oktober schließt die Bürgerinitiative Oberobsang ein intensives Kapitel lokaler Gegenwehr ab. Ihr Vermächtnis bleibt die erzwungene Detailplanung und die „erkämpften Vorkehrungen zum Nachbarschutz“ beim Großprojekt der Brauerei Maisel in Bayreuth.