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Coronavirus

Drosten rechnet mit “hochschnellenden Inzidenzen”: starke Corona-Welle noch vor Dezember

Virologe Christian Drosten sieht im Winter eine starke Corona-Welle auf die Nation zukommen. Diese Auswirkungen befürchtet er.

Eine “starke Inzidenzwelle” befürchtet der Berliner Virologe Christian Drosten in Deutschland – und zwar noch “vor Dezember”. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Samstag, 10. September 2022, warnt Drosten vor neuen Virusvarianten.

Durch diese würden viele neue Krankheitsfälle hervorgerufen, die wiederum zu erheblichen Arbeitsausfällen führen würden. “Infizierte kommen vielleicht nicht ins Krankenhaus, aber sehr viele sind eine Woche krank. Wenn es zu viele auf einmal sind, wird es zum Problem”, sagt Drosten.

Drosten erwartet Corona-Welle

Der Experte aus der Berliner Charité fordert bessere Vorbereitungen vonseiten der Politik: “Bevor so viele krank werden, dass man nichts mehr einkaufen kann, dass die Krankenhäuser nicht mehr funktionieren oder kein Polizeibeamter auf der Wache sitzt, muss man Maßnahmen ergreifen”, so Drosten in der Süddeutschen. Lesen Sie auch: Ab nächster Woche gibt es in Bayreuth neue Impfstoffe.

Schon jetzt solle die Politik auf einen Konsens hinarbeiten, “bei welchen Signalen man wie handeln will”. Im Notfall brauche es sofortige und durchaus einschneidende Entscheidungen. Das Maskentragen in Innenräumen wird Trostes Erwartungen nach wieder notwendig werden. Auch die Wirtschaft müsse sich mit Stellvertreterregelungen und Team-Bildung auf eine Krankheitswelle vorbereiten: “Ich gehe auch davon aus, dass es durchaus auch Firmen geben wird, die mal für zwei Wochen schließen müssen.”




Lauterbach: Lockdowns “nicht mehr vertretbar”

Die Herbstwelle erwartet ebenfalls Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Seiner Ansicht nach werde es jedoch “nur” eine mittelschwere. Die Regierung sei “auf alle Szenarien sehr gut vorbereitet”, sagte er am Samstag in der Rheinischen Post. “Wir werden die Corona-Welle in diesem Jahr im Griff behalten”, sagte er im Hinblick auf das neue Infektionsschutzgesetz, in dem unter anderem das Tragen von FFP2-Masken in Bussen und Bahnen, im Fernverkehr, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie den Arztpraxen vorgesehen ist.

In einem Tweet erwähnte Lauterbach mit Bezug auf Drostens Interview weiterhin “Obergrenzen im Innenraum” als Schutzmaßnahme. Bei Bedarf können diese von den Ländern festgelegt werden. Eine klare Absage erteilte er Schließungen von Schulen oder des Gastgewerbes Diese “brauchen wir nicht mehr”. Lockdowns seien ebenfalls “nicht mehr vertretbar”, sofern nicht wieder eine pandemische Lage vorherrscht. Diese Gefahr sehe der Gesundheitsminister allerdings nicht.