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Bayreuth

Eichenprozessionsspinner-Befall in Bayreuth: Wie schlimm ist es wirklich?

Warmes Wetter begünstigt die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners – auch in Bayreuth. Doch wie schlimm ist der Befall dieses Jahr?

Das bt sprach mit dem Stadtgartenamt Bayreuth und der Bayerischen Schlösserverwaltung, die für den Hofgarten und die Eremitage verantwortlich sind.

Eichenprozessionsspinner im Hofgarten

Im Hofgarten wurde vor kurzem ein Befall des Eichenprozessionsspinners nachgewiesen. Die Brennhaare am Körper der Raupe können bei Menschen zu allergischen Hautreaktionen wie Quaddeln oder Hautentzündungen führen. Gelangen die Härchen in die Atemwege, können sie Atemwegsbeschwerden hervorrufen.

Da sich im Hofgarten viele Menschen tummeln, müssen die Nester entfernt werden. Dafür setzt man bei der bayerischen Schlösserverwaltung auf Heißwassergeräte, Chemie kommt dabei nicht zum Einsatz. In der Eremitage konnte man bislang noch keinen Befall feststellen. Lesen Sie auch: Die Open-Air-Reihe „Bayreuth Summertime“ in der Wilhelminenaue startet am 5. Juni.

Befall hat in den letzten 20 Jahren zugenommen

Laut Robert Pfeifer, Leiter des Stadtgartenamtes Bayreuth, hat der Befall durch den Eichenprozessionsspinner in den letzten 20 Jahren auch in Bayreuth deutlich zugenommen. “Da spielt natürlich auch der Klimawandel eine Rolle”, sagt Pfeifer.

Dabei kam es besonders im Zeitraum von 2018 bis 2020 zu einem vermehrten Aufkommen. Vor allem warmes und trockenes Wetter im Frühjahr begünstigt die Vermehrung der Insekten.

Heuer kaum Meldungen

Doch dieses Jahr scheint der Eichenprozessionsspinner Bayreuth eher zu meiden. Für die häufig kontrollierten Gebiete, wie zum Beispiel die Klinikum-Allee und die Rheinstraße, aber auch für den Tierpark Röhrensee liegen laut Pfeifer bisher keine Meldungen vor. “Das könnte am Kälteeinbruch im April liegen.“

Bürger sollten Befall melden

Falls Bürger einen Befall bemerken, können sie das der Stadt melden. Diese prüft dann, ob ein Entfernen notwendig ist. In der Regel werden die Nester entfernt, die sich in unmittelbarer Nähe zum Laufverkehr, also an Gehwegen, Schulen, Kindergärten, etc. befinden. Einen Befall im Hofgarten oder der Eremitage kann man direkt den dortigen Gärtnern oder dem Personal an der Kasse im Neuen Schloss melden.

Findet man ein Nest im Privatgarten, so sollte man nach Pfeifer aber auf jeden Fall eine Fachfirma zur Entfernung beauftragen. “Es muss aber nicht jedes Nest entfernt werden”, sagt Pfeifer. Wenn sie abseits von Menschen, zum Beispiel im Wald, gefunden werden, dann kann man den Schmetterlingen häufig ihren Lauf lassen.

“Man muss lernen, mit dem Schmetterling umzugehen”

Auch wenn der Befall in den letzten 20 Jahren in Bayreuth insgesamt zugenommen hat, sieht Pfeifer keinen Grund zur Panik. “Man muss lernen, mit dem Schmetterling umzugehen. Und man muss unaufgeregt mit dem Thema umgehen und schauen, wie man der Sache Herr wird.”