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Coronavirus

Einzelhändler wollen trotz Lockdown öffnen – Auch im Rotmain-Center Bayreuth?

Seit dem Wochenende beherrscht das Thema #wirmachenauf die sozialen Netzwerke in Bayern. Das bt fasst zusammen, um was es bei der Aktion geht und ob sich auch Geschäfte des Bayreuther Rotmain-Centers beteiligen. 

Mit der Aktion #wirmachenauf zeigt ein Einzelhändler aus dem oberbayerischen Altötting zivilen Ungehorsam in der Corona-Pandemie. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hat Udo Siebzehnrübl “die Schnauze voll” und will am 11. Januar seine Geschäfte in Oberbayern öffnen – Lockdown hin, Lockdown her.

“Hilfeschrei an die Öffentlichkeit”: #wirmachenauf – bayerischer Einzelhändler probt den Aufstand

“Siebzehnrübl‘s geplante Aktion zeige, wie groß die Verzweiflung im Einzelhandel sei”, zitiert der BR Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Oberbayern. “Klar: Der Sporthändler Siebzehnrübl hat mehrere Geschäfte und Dutzende Mitarbeiter. Er muss offen haben können”, sagen die einen. “Nicht klar: Wir stecken in einer Pandemie”, sagen die anderen.

Die #wirmachenauf – Diskussion im Netz

“Söder ruiniert den bayerischen Einzelhandel”, heißt es unter anderem auf Facebook auf der einen und “Selbst die Aufrufe zu #wirmachenauf könnten strafbar sein”, heißt es auf der anderen Seite. Auch zu lesen: “Wenn die, die am 11.1. aufmachen wollen doch bitte den Mumm hätten, sich zu zeigen, damit ich und andere wissen, wo wir auch nach der Pandemie garantiert nie mehr hingehen!”

Das sagt das Rotmain-Center in Bayreuth zu #wirmachenauf

“Wir folgen den behördlichen Entscheidungen zur Eindämmung der Pandemie und versuchen nach Kräften dazu beizutragen, die Infektionszahlen zu senken”, erklärt Isabel Belka, Center Managerin des Rotmain-Centers gegenüber dem bt. Für die Mieter bedeute die weitere Verlängerung des Lockdowns eine sehr große Herausforderung, da sie bereits die Umsatzausfälle des ersten Lockdowns sowie die geringeren Frequenzen und Umsätze in den letzten Wochen und Monaten verkraften mussten. “Die so wichtigen Einnahmen aus dem ausgebliebenen Weihnachtsgeschäft konnten ebenfalls nicht erzielt werden”, sagt sie.

“Es wäre daher wichtig, dass die Einzelhändler jetzt staatliche Unterstützung erhalten, wie zuletzt etwa die geschlossenen Gastronomiebetriebe. Es gibt keine Anhaltspunkte, dass der Einzelhandel mit seinen umfangreichen Hygiene- und Präventionskonzepten ein Infektionstreiber ist.”

(Center Managerin Isabel Belka, Rotmain-Center Bayreuth)

“#wirmachenauf ist im Rotmain-Center Bayreuth kein Thema”

Bis dato habe es keine Reaktion der Rotmain-Center Mieter zu #wirmachenauf gegeben. Möglich sei es durchaus, dass ein Unternehmen dort am 11.1. sein Geschäft öffnet aber dann würde die Betreibergesellschaft aktiv werden und diesen Mieter auf geltendes Recht deutlich hinweisen, so Isabel Belka auf Nachfrage des bt. Am Mietverhältnis würde sich nichts ändern.

Überhaupt sei das Rotmain-Center Bayreuth in der Corona-Krise seinen Mietern sehr entgegen gekommen. So müssten alle für das 1. Quartal 2021 nur noch die Hälfte der gemeinschaftlichen Werbungskosten bezahlen.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß