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Einzigartig in Deutschland: Polizeipräsidium Oberfranken stellt Cybercrime-Mobil vor

Mit digitalem Forensik-Labor mobil gegen Kriminelle: Am Freitag (19.3.2021) hat das Polizeipräsidium Oberfranken Deutschlands bisher einziges Fahrzeug dieser Art vorgestellt.

Datensicherung vor Ort, eine schnelle Auswertung von Überwachungskameras an einem Tatort und die schnelle Übermittlung von aktuellen Fahndungsfotos: Das alles und noch viel mehr kann Deutschlands bisher einziges Labor für digitale Forensik auf vier Rädern. Als erster Polizeiverband Deutschlands hat das Polizeipräsidium so ein Gefährt, vollgestopft mit Technik bekommen. Am Freitag (19.3.2021) wurde es in Bayreuth der Presse vorgestellt.

Einzigartig in Deutschland: Polizeipräsidium Oberfranken stellt Cybercrime-Mobil vor

Angenommen ein Unternehmen wird Ziel eines Angriffs von Cyber-Kriminalität: Dann rücken die Spezialisten für digitale Forensik der Polizei mit diesem Labor auf vier Rädern an und sichern Daten und machen Backups noch vor Ort. Bisher wurden die entsprechenden Datenträger erst in das stationäre Labor gebracht. Das mobile Forensik-Labor bringt also einen Zeitvorsprung bei der Aufklärung von Computerkriminalität. Mit dem neuen Einsatzfahrzeug können die Polizeidienststellen in Oberfranken neben den klassischen Tatortspuren jetzt auch digitale Spuren wie etwa Bewegungsprofile von Handys aufnehmen und noch vor Ort auswerten.

Ein Beispiel ist der Anschlag von München 2021: Mit dem mobilen Forensik-Labor lassen sich die Daten von Überwachungskameras schnell überspielen, sichern und auswerten. Weiter ist es möglich, mobil Daten wie etwa aktuelle Fahndungsfotos zu übermitteln. 200 Terabyte Speicherkapazität stehen zur Verfügung. Eine einzigartige Luftfederung sorgt dafür, dass auch während der Fahrt gearbeitet werden kann. Durch ein ausgeklügeltes Energie- und Klimakonzept ist es möglich, dass das mobile Forensik-Labor innerhalb weniger Minuten startklar ist.

Seit März in Oberfranken: Forensik-Labor auf vier Rädern

Seit Anfang März ist es im Einsatz. Es bietet drei Arbeitsplätze. Bereits acht Mal war es im Einsatz. Kostenpunkt für die Hardware samt Fahrzeug: rund 300.000 Euro. Über die Software gibt die Polizei verständlicherweise keine Auskunft. Nur so viel ist bekannt: Es können alle gängigen Dateiformate verarbeitet werden.

Bayreuther Tagblatt - Raphael Weiß

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Raphael Weiß