Weihnachten

Weihnachten mit den Patienten

Für Elias Gradl ist sein Beruf nicht nur ein Job – es ist eine Berufung. Seit dem Abschluss seiner Ausbildung im September arbeitet er auf der Psychiatrisch-Heilpädagogischen Station (H-Station) des Bezirkskrankenhauses Bayreuth. Auch Heiligabend verbringt er dort.

Einsatz für schwerkranke Patienten

Elias kümmert sich um Menschen mit geistiger Behinderung und psychischen Erkrankungen, die oft schwerstkrank und nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen. „Diese Menschen kommen oft aus Heimen und freuen sich so, wenn jemand für sie da ist, mit ihnen tanzt, singt, oder spielt. Viele sind ja wie Kinder“, erzählt er.

Gerade an Weihnachten ist es Elias wichtig, den Patienten, die nicht bei ihren Familien sein können, eine schöne Zeit zu bereiten. „Wenn sie schon hier sein müssen, dann will ich, dass sie sich so wohl wie möglich fühlen.“

Ein besonderes Weihnachtsfest auf der H-Station

An Heiligabend beginnt Elias‘ Frühdienst um 6:30 Uhr. Der Tag startet mit einem gemeinsamen Frühstück und dem Öffnen des letzten Türchens im Adventskalender. Jeder der 16 Patienten bekommt eine kleine Süßigkeit, und eine Weihnachtsgeschichte sorgt für eine festliche Stimmung. Anschließend wird gemeinsam entschieden, wie der Tag weitergeht: Basteln, Filme schauen oder einfach entspannt zusammen sein.

Für Elias ist es das erste Weihnachten auf der H-Station, während einige Patienten bereits seit Jahren hier betreut werden. „Wir sind für sie wie eine Ersatzfamilie“, erklärt er.

Balance zwischen Beruf und eigener Familie

Der Frühdienst endet für Elias um 14:00 Uhr, danach verbringt er den Rest des Tages mit seiner eigenen Familie. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist er wieder im Spätdienst auf der Station. Auch an Silvester ist er im Einsatz – freiwillig.

„Viele unserer Patienten wachen von den Raketen und Böllern auf und haben Angst, weil sie die Geräusche nicht einordnen können. Ich will dann für sie da sein.“

Dankbarkeit als Motivation

Die Arbeit mit den Patienten gibt Elias viel zurück. Für ihn ist es die Dankbarkeit, die den Beruf so erfüllend macht: „Es ist schön, für Menschen da zu sein, die das so sehr zu schätzen wissen.“

Während andere die Feiertage traditionell im Kreis ihrer Familie verbringen, findet Elias Erfüllung darin, für seine Patienten eine Stütze und ein Stück Geborgenheit zu sein – auch an Weihnachten.