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Bayreuth

Empörung im Stadtrat: Städtische Wirtschaftsschule bekommt doch nicht die fünfte Klasse

Ein Hammer im Bayreuther Stadtrat: Obwohl der Stadtrat zustimmte, muss die städtische Wirtschaftsschule noch ein Schuljahr ohne fünfte Klasse auskommen.

„Ich würde es schon einen Skandal nennen“, erwidert BG-Stadtrat Stephan Müller nach Verkündung der Bekanntgabe. Und die Bekanntgabe hat es in sich: Anders als vom Stadtrat beschlossen, kann die städtische Wirtschaftsschule doch nicht im kommenden Schuljahr die neue fünfte Klasse einführen.

Der Grund dafür lässt sich der Ankündigung der Verwaltung nicht entnehmen. Hier heißt es lediglich, dass das Schulministerium die Bewerbung „nach intensiver Prüfung und Abwägung“ erst für das Schuljahr 2025/2026 beachten kann. Für das kommende Schuljahr 2024/2025 kann die 5. Klasse also nicht eingeführt werden.

Antrag zu spät gestellt?

Der Vorwurf aus dem Stadtrat kommt entsprechend schnell: Die Anmeldung zum Schulversuch hatte das Staatsministerium einfach zu spät erreicht. „Zwischen unserer Abstimmung im Stadtrat und der Absendung der Anmeldung ans Ministerium sind genau vier Wochen und ein Tag vergangen“, erklärte Müller. Der BG-Fraktionsvorsitzende hätte sich eben diese Informationen schon vor der Verkündung besorgt.

Auf Nachfrage nach den tatsächlichen Gründen wurde aus dem Vorwurf ein Fakt. „Unserer Verwaltung waren gewisse Fristen von Seiten des Ministeriums nicht bekannt“, sagte Schulreferantin Manuela Brozat.

„Wirklich schlecht gelaufen“

Enttäuschung gab es natürlich auch bei den Antragstellern, die das Projekt auf den Weg brachten. „Es ärgert mich ganz besonders, dass es nicht geklappt hat, aber ich denke noch mehr ärgert das ganze, vermutlich die Eltern, die ihre Kinder dort einschulen wollten“, sagte Antragsstellerin Luisa Funke-Barjak. „Es ist wirklich schlecht gelaufen.“

Noch einen Schritt weiter geht SPD-Stadtrat Christoph Rabenstein: „Ich denke nicht nur, dass es hier einfach nur schlecht gelaufen ist. Wenn hier so langsam reagiert wird, fragt man sich, wie ernst wir hier als Stadtrat genommen werden.“