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Unfall unter Alkoholeinfluss

Betrunken gegen die Leitplanke: Fahrer beschuldigt Beifahrer

Ein Abend in Hof nahm für zwei Männer ein abruptes Ende, als eine Spritztour unter massivem Alkoholeinfluss in einem Unfall mündete und die Situation mit dem Eintreffen der Polizei eskalierte. Was auf einem Tankstellenparkplatz harmlos begann, endete mit Verletzungen, mehreren Ermittlungsverfahren und einer Zwangseinweisung ins Krankenhaus.

Dramatische Fahrt auf Tankstellenparkplatz: Über 2,8 Promille am Steuer

Am Donnerstagabend, gegen 21:20 Uhr, wurde die Hofer Polizei zu einem ungewöhnlichen Einsatz auf einem Tankstellenparkplatz in der Nähe des Güterbahnhofs und eines Supermarktes an der Hans-Böckler-Straße gerufen. Ein 46-jähriger Mann hatte dort mit einem Pkw manövriert. Aufgrund seiner starken Alkoholisierung und der daraus resultierenden unsicheren Fahrweise kollidierte er mit einer Leitplanke und einem Lichtmast.

Der Unfallverursacher versuchte später, ein Schlagloch als Grund für den Aufprall anzugeben. Die Realität sah jedoch anders aus: Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,86 Promille. Damit war klar, dass nicht ein Loch in der Straße, sondern die massive Trunkenheit des Fahrers für den Zusammenstoß verantwortlich war.

Fluchtversuch und Promille-Geständnis: Auch der Beifahrer unter Verdacht

Als die erste Streifenbesatzung am Unfallort eintraf, war der 46-jährige Fahrer bereits geflüchtet. Lediglich der 37-jährige Fahrzeughalter, der als Beifahrer im Auto gesessen hatte, war noch vor Ort. Eine weitere Streifenbesatzung konnte den flüchtigen Unfallverursacher jedoch kurz darauf an seiner Wohnadresse aufspüren.

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Die Situation nahm eine unerwartete Wendung, als der 46-jährige Fahrer den Beifahrer beschuldigte, ebenfalls betrunken gefahren zu sein. Diese Aussage führte dazu, dass auch gegen den 37-jährigen Beifahrer und Fahrzeughalter ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet werden musste. Ein anschließender Alkotest bei ihm ergab einen noch höheren Wert: 3,68 Promille.

Handgreiflichkeiten und Widerstand: Eskalation bei der Unfallaufnahme

Der 37-jährige Beifahrer hatte sich bei dem Unfall leicht am Arm verletzt und sollte von den hinzugerufenen Rettungskräften behandelt werden. Die Beamten ordneten zudem eine Blutentnahme an – eine Routineprozedur in solchen Fällen. Doch anstatt kooperativ zu sein, versuchte der Beifahrer plötzlich zu flüchten.

Die Polizeibeamten mussten ihn festhalten. In seiner Gegenwehr bedrohte der Mann die Einsatzkräfte verbal. Als er sich weiterhin weigerte, zur Blutentnahme mitgenommen zu werden, sahen sich die Beamten gezwungen, ihn zu Boden zu bringen und zu fesseln, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und die angeordneten Maßnahmen durchzusetzen.

Blutentnahme im Sana-Klinikum und Entlassung

Schließlich mussten sich beide Männer – der 46-jährige Fahrer und der 37-jährige Beifahrer – einer Blutentnahme im Sana-Klinikum Hof unterziehen. Diese Proben dienen der genauen Bestimmung des Blutalkoholspiegels und sind entscheidend für die weiteren Ermittlungen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen konnten beide Männer vor Ort entlassen werden.

Gegen beide Beteiligten laufen nun Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Zusätzlich wird der Beifahrer sich für den Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und die Bedrohung verantworten müssen.