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Teurer Rettungseinsatz
Feuerwehr rettet Kind aus Aufzug in Bayern und soll über 7.000 Euro zahlen
Ein Kleinkind steckt über eine Stunde allein in einem Aufzug fest und weint ununterbrochen. Die Feuerwehr öffnet die Aufzugtür und rettet das Kind. Das war im Juni. Jetzt fordert ein Anwalt über 7.000 Euro von der Gemeinde Donaustauf, weil die Feuerwehr angeblich “nicht ausreichend qualifiziert” für das Öffnen der Tür gewesen sei.
Feuerwehr Donaustauf rettet Kind
Anwalt fordert über 7.000 Euro von Donaustaufer Feuerwehr
Ende gut alles gut, möchte man meinen. Doch am Dienstag (18.8.2020) bekam die Gemeinde Post von einer Anwaltskanzlei. Für das Öffnen der Tür sollen 7.050,50 Euro gezahlt werden. Die Feuerwehr habe “aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen brachial die Aufzugtüre im ersten Obergeschoss mittels eines Halligan-Tools geöffnet und somit das eingeschlossene Kind befreit”, heißt es in dem Schreiben, berichtet das Wochenblatt. Der Anwalt zweifelt an der Aussage der Feuerwehr, den Aufzug stromlos geschaltet zu haben.
Donaustaufer Wehr laut Anwalt nicht ausreichend qualifiziert
Aber das ist noch nicht alles. In dem Schreiben heißt es weiter: “Offenkundig waren Sie leider hier nicht ausreichend qualifiziert, um die Personenrettung durchzuführen. Offenkundig lagen bei Ihnen bzw. den übrigen vor Ort anwesenden Mitgliedern der Feuerwehr Markt Donaustauf nicht das technische Wissen vor wie eine manuelle, mechanische Öffnung einer Aufzugstüre von außen erfolgen kann für den Fall der Stromlosschaltung.” Der zweite Bürgermeister des Marktes Donaustauf Wolfgang Weinert ist wütend. In der Gemeinde gäbe es einige Aufzüge und man sei in den letzten Jahren im Schnitt einmal im Jahr zu so einem Einsatz gerufen worden. Daher sei das nötige Wissen vorhanden.
Gemeinde Donaustauf will nicht reagieren
Laut dem Wochenblatt wollen weder Feuerwehr noch Gemeinde auf das Anwaltsschreiben reagieren. Der zweite Bürgermeister hat die Forderung an die Versicherung der Gemeinde weitergegeben. Nun soll sich diese mit der Kanzlei und der gegnerischen Versicherung auseinandersetzen. Weigert sagte dem Wochenblatt: “Die Gemeinde stellt sich vor ihre Feuerwehr!” Auch der Bayerische Rundfunk berichtete bereits in einem Fernsehbeitrag über diesen Fall.
Redaktion