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Universität Bayreuth

Forschungsprojekt an der Universität Bayreuth zu Lebensmittelkonzernen und öffentlicher Gesundheit in Westafrika

Ein Projekt an der Universität Bayreuth untersucht, wie multinationale Lebensmittelkonzerne ihre Verantwortung für Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit definieren und in Ghana in die Praxis umsetzen.

Dr. Eric Nyarko, Dr. Faith Onyangore und Juniorprofessorin Dr. Tina Bartelmeß bei einer Projektpräsentation im Rahmen einer DFG-Konferenz in Königswinter (v.l.). Foto: privat

Multinationale Lebensmittelkonzerne haben ihre Vertriebsnetze und Absatzmärkte in vielen afrikanischen Ländern ausgebaut. Die Universität Bayreuth hat bekannt gegeben, dass ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt am Standort Kulmbach untersucht, wie multinationale Lebensmittelkonzerne ihre Verantwortung für Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Ghana definieren und in die Praxis umsetzen.

Lebensmittelunternehmen untersucht

Die Lebensmittelkonzerne haben den Verzehr von verarbeiteten und ungesunden Lebensmitteln gefördert, auch auf dem afrikanischen Kontinent. Die Folge ist eine Zunahme von Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und koronare Herzkrankheiten. Gleichzeitig sind die Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelbranche zunehmend bereit, durch freiwillige Verpflichtungen soziale Verantwortung zu übernehmen. Viele Unternehmen haben Leitlinien für ihre soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) veröffentlicht. Die von den Vereinten Nationen beschlossenen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeitsziele sind wichtige Orientierungspunkte.

Im Rahmen des Projektes mit dem Titel „Responsibility and Impact of Multinational Food Corporations on Public Health Nutrition in Ghana“ versucht das Forschungsteam der Universität Bayreuth herauszufinden, welche Lebensmittelunternehmen in Ghana aktiv sind und wie sie die tägliche Ernährung der Bevölkerung beeinflussen. Die CSR-Strategien dieser Unternehmen sollen analysiert werden, insbesondere im Hinblick darauf, ob sie geeignet sind, die öffentliche Gesundheit in Ghana zu unterstützen. Inwieweit beispielsweise die Produkte, die Investitions- und Preispolitik, die betrieblichen Abläufe und die Gestaltung der Lieferketten den selbst auferlegten Ansprüchen der Unternehmen an die eigene soziale Verantwortung entsprechen. Lesen Sie auch: Die WLAN-Suche des Handys durchgehend aktiv zu halten, bringt einige große Gefahren mit sich.




Projekt Ziele

„Unser Ziel ist es, für den Lebensmittelsektor konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung und die Anwendung von CSR-Strategien zu erarbeiten. Dabei wird es wichtig sein, die ökonomischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse in Ghana in den Blick zu nehmen und vor allem die Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu berücksichtigen. Insofern verstehen wir unsere Forschungsarbeiten als ein Pilotprojekt, das darauf hinarbeitet, die bisher weitgehend unhinterfragten Aktivitäten multinationaler Lebensmittelkonzerne in Westafrika stärker an den Erfordernissen einer modernen Public Health-Policy auszurichten“, sagt Prof. Dr. Tina Bartelmeß, Juniorprofessorin für Ernährungssoziologie am Standort Kulmbach und und Leiterin dieses Projekts.

Empirische Studien zu Konsumentscheidungen in Ghana, einschließlich einer Befragung von Verbrauchern in der Umgebung der Hauptstadt Accra. Sie zeigt, dass die Menschen in Ghana Qualität und Sicherheit als besonders wichtige Eigenschaften von Lebensmitteln ansehen.