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Natur

Alarm im Wald: Starker Rückgang bei Bäumen in der Fränkischen Schweiz – das sind die Folgen

Der Frankenjura in der Fränkischen Schweiz ist massiv bedroht. Der Bestand an Dolomitkiefern geht dramatisch zurück. Das hat Folgen.

Der Bestand an Dolomitkiefernwäldern im Frankenjura sinkt kontinuierlich. Damit ist der Teil der Fränkischen Schweiz auch als “Hotspot der Diversität” in Deutschland gefährdet.

Seit 1990 ist der Bestand an Dolomitkiefernwäldern um mehr als 75 Prozent, seit 1950 sogar um etwa 99 Prozent zurückgegangen. Das haben Forscher der Universität Bayreuth herausgefunden.

Frankenjura: Dolomitkiefernwälder gehen massiv zurück

Der Frankenjura in der Fränkischen Schweiz bietet großen Anlass zur Sorge. Der Bestand an Dolomitkiefernwäldern sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich. Wissenschaftler der Universität Bayreuth schlagen nun Alarm: Der Naturpark „Fränkische Schweiz – Frankenjura“ als Hotspot der Biodiversität in Deutschland ist stark in Gefahr. Lesen Sie auch: Der Wald in Oberfranken gehört zu den vom Borkenkäfer am stärksten bedrohten in ganz Deutschland.

Kiefernwälder haben den Forschern der Universität Bayreuth um Biologen Dr. Andreas Hemp vom Lehrstuhl für Pflanzensystematik zufolge einen besonders hohen Anteil auf dem Dolomitgestein des Frankenjuras.  Bei drei Forstinventuren seit 1990 hat das Team der Universität Bayreuth den Bestand der Dolomitkiefernwälder verglichen – und kommt zu alarmierenden Ergebnissen: “Der Schutz der Dolomitkiefernwälder im Frankenjura ist seit Jahrzehnten vernachlässigt worden. Von Maßnahmen zum Erhalt dieser Wälder, wie sie aufgrund einer zunehmend intensiveren Landnutzung und Klimaveränderungen erforderlich gewesen wären, kann – abgesehen von Mittelfranken – nicht die Rede sein. Gemessen an der Größe der bewaldeten Flächen, sind seit 1990 mehr als Dreiviertel der Bestände und seit 1950 sogar rund 99 Prozent der Bestände verlorengegangen”, erklärt Hemp. Ende Mai kam es zu einem brenzligen Waldbrand im Landkreis Bayreuth.




Dolomitkiefernwälder im Frankenjura: So wollen sie Forscher der Uni Bayreuth retten

Als Ursachen für den massiven Verlust der lichten Kiefernwaldbestände hat das Bayreuther Forschungsteam vor allem zwei Faktoren ausgemacht: Zum einen sind nach Aufgabe der traditionellen Landnutzung im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Fichten und Buchen in die Bestände des Frankenjuras eingewandert und haben die Kiefern verdrängt. Zum anderen wurden seitens der zuständigen bayerischen Forstbehörden reine Kiefern- und Fichtenmonokulturen in Mischbestände umgewandelt, die forstwirtschaftlich produktiver und zugleich ökologisch stabiler sind.

Ein verbesserter Schutz der Dolomitkiefernwälder ist das Ziel eines neuen BayernNetzNatur-Projekts, das von PD Dr. Andreas Hemp an der Universität Bayreuth wissenschaftlich begleitet wird. Das Vorhaben „Biotopkomplex Kiefernwälder und Trockenrasen der Dolomitkuppenalb“ wird vom Bayerischen Naturschutzfonds ab dem 1. Juli 2022 für vier Jahre mit insgesamt rund 460.000 Euro aus Erträgen der Glücksspirale gefördert. Lesen Sie auch: Ein Radfahrer ist bei einer Radtour in der Fränkischen Schweiz gestorben.