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Bahnverkehr
Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale wird wohl scheitern: „Katastrophe“ für Bayreuth
von Jürgen Lenkeit
Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale steht vor dem Aus. Das hat der Hofer Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Friedrich am Mittwoch (6. Juli 2022) mitgeteilt.
Schwerer Schlag für den Schienenverkehr in der Region Bayreuth: Die herbeigesehnte Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale wird wohl scheitern.
Darüber hat der Hans-Peter Friedrich, Bundestagsabgeordneter aus Hof und Wunsiedel, am Mittwoch (6. Juli 2022) in einem Schreiben informiert.
Franken-Sachsen-Magistrale: Elektrifizierung kommt wohl nicht
Sie ist ein Bahnprojekt von höchster Priorität in Deutschland, und das bereits seit Jahren: Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale. Doch daraus wird wohl nichts. Der Streckenabschnitt zwischen Nürnberg und Dresden, an dem auch Bayreuth liegt, wird aller Voraussicht nach nicht elektrifiziert. Sollte das Dieselloch der Bahn im Nordosten Bayerns weiter bestehen, ist das ein schwerer Schlag für die Region Bayreuth und ganz Oberfranken. Bereits Anfang 2021 wurde bekannt, dass die Kosten steigen.
Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Yvonne Magwas (CDU, Vogtland in Sachsen) informierte Friedrich in einem Schreiben über das bevorstehende Aus der Franken-Sachsen-Magistrale. Die beiden informierten über eine Antwort aus dem Verkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag.
Die Franken-Sachsen-Magistrale weise demnach einen Kosten-Nutzen-Faktor von 0,6 auf – zu weit entfernt von dem geforderten Kosten-Nutzen-Faktor von 1. Friedrich und Magwas sprechen von einem „Schlag ins Kontor“ und wollen sich nicht mit dem bevorstehenden Scheitern abfinden. Lesen Sie auch: Auf einer Bahnstrecke im Kreis Bayreuth soll ein zweites Gleis gebaut werden.
Keine Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale: „Katastrophe“ für Bayreuth
Am Donnerstag (7. Juli) treffen Oberbürgermeister, Landräte und Bundestagsabgeordnete der betroffenen Industriestädte Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof, Marktredwitz und Bayreuth zusammen. Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger ist bei diesem kurzfristigen Termin wegen anderer Verpflichtungen verhindert.
Ebersberger ist von der Antwort aus dem Verkehrsministerium entsetzt. Er spricht gegenüber dem bt von einer „Katastrophe“, wenn die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale scheitern sollte. Er bezweifelt, dass das Gutachten nach rein objektiven Kriterien erstellt wurde. Bereits im Vorjahr machte die Stadt Bayreuth auf die Verantwortlichen Druck in Form einer Resolution.