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Coronavirus

Geheimes “Panik-Papier” von RKI-Chef sorg für Streit zwischen Bund und Ländern

Lothar Wieler, Chef des RKI, sorgt mit einem “Panik-Papier” für Zoff zwischen Bund und Ländern. Es geht um die Inzidenz als “Leitindikator” in Deutschland.

Ist der Inzidenz-Wert der richtige “Leitindikator” zur Einschätzung der Corona-Lage in Deutschland? Seit Monaten wird darüber diskutiert. Nun erhält das Thema neue Brisanz.

Nach einem Medienbericht der Bild kam es zu einem Streit zwischen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und und den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer bei einer geheimen Schaltkonferenz. Den Grund lieferte RKI-Chef Wieler: Die Bild nennt es ein geheimes “Panik-Papkier”.

Panik-Papier vom RKI – das steht drin

RKI-Chef Lotha Wieler soll nach Bild-Informationen das geheime Papier vorgestellt haben. Darin soll stehen, dass die vierte Corona-Welle jetzt begonnen hat.

Weiter heißt es, dass die Inzidenz weiter als Leitindikator gilt. Genau das sorgte für Streit, denn noch zuvor war es das RKI, das selbst die Aussagekraft der Inzidenz in der aktuellen Lage bezweifelte.

Eine hohe Inzidenz gelte es laut Bild-Informationen unter allen Umständen zu vermeiden. “Eine steigende 7-Tage-Inzidenz geht dieser Entwicklung voraus, sie ist und bleibt der früheste aller Indikatoren. Die 7-Tage-Inzidenz bleibt daher wichtig, um die Situation in Deutschland zu bewerten und frühzeitig Maßnahmen zur Kontrolle zu initiieren“, zitiert die Bild aus dem Dokument.

Ein weiterer Vorwurf an RKI-Chef Wieler: Er solle aktuelle Corona-Enwticklungen weggelassen haben. Nach dem Bericht der Bild soll Wieler die dramatische Lage in Großbritannien erklärt haben – allerdings nicht mit aktuellen Zahlen.

Denn die aktuellen Corona-Zahlen aus Großbritannien sinken deutlich. Das soll Wieler in seinen Ausführungen weggelassen haben, berichtet die Bild.

Bundesländer nicht mit “Alarm”-Kurs des RKI einverstanden

Der Bericht von Wieler soll auf viel Unverständnis gestoßen sein. Mehrere Länderchefs seien beispielswiese mit dem Festhalten an der Inzidenz nicht einverstanden, meldet die Bild. Da aus deren Sicht die vulnerablen Gruppen durchgeimpft seien, könne nicht der gleiche Inzidenz-Wert wie zuvor gelten.

Laut Bild habe Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) danach zwei grundlegende Fragen für den Corona-Kurs gestellt: Soll die Inzidenz niedrig bleiben oder kann Deutschland mit hohen Inzidenzen auskommen, wenn die Krankenhausaufenthalte nicht steigen?

Genau diese Fragen müssen nach Brauns Angaben bei der nächsten Ministerpräsidentenkonfrenz (MPK) mit der Bundeskanzlerin geklärt werden. Der nächste Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern soll am 10. August 2021 stattfinden.

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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