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Lauterbach

Geplante Lauterbach-Entführung: Verbotene Waffen im Landkreis Bayreuth gefunden

Eine mutmaßliche Reichsbürger-Gruppe soll geplant haben, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu entführen. Mehrere Wohnungen in Deutschland wurden dahingehend durchsucht – eine davon in Pottenstein im Landkreis Bayreuth.

Vergangene Woche kamen Pläne einer mutmaßlichen Reichsbürger-Gruppe ans Licht, nach denen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätte entführt werden sollen. Im Folgenden wurden in der Bundesrepublik mehrere Haus- und Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt.

Einem Bericht von nordbayern.de zufolge soll einer der Verdächtigen in Pottenstein im Landkreis Bayreuth wohnen.

Update vom 22. April 2022: Waffen im Landkreis Bayreuth gefunden

Wie Medien berichten, hat nun der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler in Koblenz den Fund von Waffen bei Peter W. in Hohenmirsberg bestätigt. Die örtliche Generalstaatsanwaltschaft ist mit dem Fall der mutmaßlichen geplanten Lauterbach-Entführung betraut. Mitglieder der Telegram-Chatgruppe “Vereinte Patrioten” sollen für diese Planungen verantwortlich sein. In der vergangenen Woche wurden mehrere Haushalte in Deutschland dahingehend untersucht, einer davon in dem Pottensteiner Ortsteil Hohenmirsberg.

Unter anderem seien bei W. “Schusswaffen, Munition, Magazine, ein sogenannter Totschläger und eine Handgranatenattrappe” gefunden worden. Der Mann war in Hohenmirsberg als Jäger bekannt und wurde dort auch häufiger mit Waffen gesehen. Totschläger sind laut Wikipedia in Deutschland verboten.

Aktuell sind die bayerischen Strafverfolgungsbehörden und die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus in dem Fall aktiv.

Erstmeldung vom 20. April 2022: Verdächtiger bei Lauterbach-Entführung im Kreis Bayreuth

Der 53-jährige Verdächtige soll seinen Wohnsitz im Pottensteiner Ortsteil Hohenmirsberg haben. Nach ersten Informationen sei er nicht in U-Haft, schreibt nordbayern. Peter W., wie er in dem Bericht genannt wird, soll mit Gleichgesinnten in der Telegram-Chatgruppe “Vereinte Patrioten” den Umsturz geplant haben. Lesen Sie auch: Die Gruppe soll beabsichtigt haben, Karl Lauterbach zu entführen.

Gegen die Gruppe wurden Ermittlungen von der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wegen Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen und anderer Gewalttaten eingeleitet, heißt es von nordbayern. Am Mittwoch, 13. April 2022, wurde auch die Wohnung von Peter W. durchsucht.

Nicht viel über W. bekannt

Laut dem Bericht wüssten die Anwohner nicht allzu viel über W. Er soll seit etwa eineinhalb Jahren in Hohenmirsberg leben und ein Auto mit Thüringer Kennzeichen haben. Aufgefallen war er wegen seiner Autos, denn diese seien in Tarn-Dunkelgrün lackiert. Ein Nachbar sagt, er habe sich abgeschottet und zurückgezogen gelebt.

nordbayern.de schreibt, dass W. oft mit seinem Hund im Wald unterwegs gewesen sei und man wisse, dass er Jäger gewesen sei. Man habe ihn auch mit Waffen gesehen. Derzeit wisse niemand, wo er sich aufhält, allerdings habe man ihn am Karfreitag kurz im Auto gesehen. Im Internet soll sich W. als ehemaliger Offizier und Einzelkämpfer bezeichnet haben. Außerdem biete er Kurse für Überlebenstraining und Runenkunde an und bilde zur “Krisenvorsorge” aus.




Mehrere Verdächtige in U-Haft

Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt vier Verdächtige in Untersuchungshaft genommen. Laut einem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz hätten sich die Betroffenen noch nicht geäußert. Der Oberstaatsanwalt habe laut nordbayern erklärt, dass man weiterhin davon ausgehe, dass es sich bei den beiden Hauptbeschuldigten aus Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz und Falkensee in Brandenburg um die entscheidenden Planer und Organisatoren handle.

Bei einem weiteren Beschuldigten aus dem Kreis Landshut in Niederbayern habe man ein “regelrechtes Waffenlager” gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich aktiv an den geplanten staatsfeindlichen Aktionen beteiligen und Waffen einsetzen oder beschaffen wollte. Auf Anfrage von nordbayern sagte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz zu der Durchsuchung in Pottenstein, dass es sich bei Peter W. um eine Person mit “Zeugenstatus” handle. Dies bedeute, dass die Vermutung bestehe, man könnte bei ihm Beweismittel finden.