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Gesundheit

BKH Bayreuth in Corona-Zeiten: “Wir haben aus unserem Krankenhaus kein Gefängnis gemacht”

Im Bayreuther Bezirkskrankenhaus (BKH) gelten derzeit durch die Corona-Pandemie strenge Regeln, sowohl für die Besucher als auch für die Patienten. Gerade im therapeutischen Bereich müssen sich Patienten stark einschränken. 

Durch die Corona-Pandemie gelten in den Krankenhäusern in Bayreuth gesonderte Regeln. Im Klinikum Bayreuth gilt beispielsweise die 1-1-1-Regel. Das Bayreuther Bezirkskrankenhaus (BKH) hat ähnliche Regeln aufgestellt. Außerdem mussten die Patienten im BKH mit einigen Einschränkungen leben.

Bayreuther BKH-Patienten müssen sich einschränken

Die Patienten mussten mit einigen Einschränkungen leben, teilt das Bezirkskrankenhaus auf Anfrage des bt mit. So war die Therapieküche für einige Wochen außer Betrieb. Erst seit dem 1. Juli sei diese wieder geöffnet – allerdings mit Einschränkungen.

Zudem wurde die Gruppengröße wegen des Mindestabstands bei Therapiesitzungen deutlich verkleinert. Deswegen wurden mehr Einzeltherapien durchgeführt, teilt das BKH mit.

Außerdem müssen die Patienten aktuell auf den therapeutischen Stadteinkauf verzichten. Trotzdem wurden die Patienten nicht eingesperrt. “Wir haben aus unserem Krankenhaus ja kein Gefängnis gemacht”, sagt Thomas Kallert vom BKH.  “Die Patienten durften – unter Beachtung der bekannten Hygieneregeln – nach wie vor die Gebäude verlassen und raus auf unser weitläufiges Gelände.” Allerdings seien Stadtausgänge und Beurlaubungen in dieser Zeit nicht genehmigt worden.

Patientenrückgang während Corona-Hochphase

Dass es mehr Patienten während der Pandemie gab, kann Professor Kallert vom BKH nicht bestätigen. Das Gegenteil war der Fall: “Während der Hochphase der Pandemie hatten wir am Bezirkskrankenhaus Bayreuth einen Patientenrückgang zu verzeichnen”, sagt Kallert.

Die Tagesklinik musste vorübergehend geschlossen und vereinzelt sogar ganze Stationen freigeräumt werden. Inzwischen habe sich die Situation aber wieder normalisiert. “Momentan herrscht wieder Normalbetrieb. Patienten kommen zu uns, weil sie psychisch sehr krank sind”, sagt der Professor. Dass das mit der Pandemie zusammenhänge, lasse sich nicht sagen.

Corona-Krise beeinträchtigt Genesung psychisch Kranker

Trotzdem denkt Kallert, dass die Auswirkungen der Corona-Krise ins Gewicht fallen. “Sicher spielt aber die schlechtere Versorgungssituation im ambulanten sowie stationären Bereich während der Pandemie-Hochphase eine Rolle.”

Denn es seien nicht nur in körperlicher Hinsicht Operationen und Kontrolltermine verschoben worden. Auch die stationären und ambulanten Behandlungsmöglichkeiten psychisch Kranker seien eingeschränkt gewesen. “Das beeinträchtigt natürlich den Genesungsfortschritt”, sagt Professor Kallert.

Strenge Besuchsregeln am BKH Bayreuth

Seit 9. Mai 2020 dürfen Patienten im BKH Bayreuth wieder besucht werden. Wie im Klinikum Bayreuth und der Hohen Warte, gilt die 1-1-1-Regel. Das bedeutet, dass nur ein Besucher einen Patienten für eine Stunde am Tag besuchen darf. Dieser Besucher muss aus dem familiären Umfeld stammen.

Anders als in den anderen Bayreuther Kliniken, muss der Besucher vom Patienten bei der Station schriftlich angemeldet werden. Der Besucher muss zudem selbst telefonisch einen Termin bei der Station vereinbaren.

Bevor die Station betreten werden darf, wird beim Besucher Fieber gemessen. Zudem muss er einen Fragebogen ausfüllen. Natürlich gilt, wie überall im öffentlichen Raum, die Maskenpflicht. Zudem muss ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zur anderen Person gehalten werden. “Körperkontakt soll, auch wenn es schwerfällt, vermieden werden”, heißt es in den offiziellen Regeln des BKH.

Bayreuther Tagblatt - Katharina Adler

 bt-Redakteurin Online/Multimedia
Katharina Adler