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Gesundheit

Kinderchirurgie am Klinikum Bayreuth – Klinik-Chef spricht von „Falschinformationen“

Die Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH informierten den Bayreuther Stadtrat am Mittwoch (30.6.2021) über die Situation am Klinikum Bayreuth.

Die Situation am Klinikum Bayreuth habe sich aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt entspannt. Auch neue medizinische Abteilungen seien geplant. Das berichteten der medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab und der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Mohr am Mittwoch (30. Juni 2021) dem Bayreuther Stadtrat.

Die Entspannung der Lage zeigt sich in den Lockerungen der Maßnahmen bei einem Besuch in der Klinik: Seit dem 10. Juni dürfen Besucher das Klinikum wieder ohne negativen Corona-Test betreten.

Corona-Pandemie: Das ist die aktuelle Situation am Klinikum Bayreuth

Der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Mohr berichtete zuerst von der derzeitigen Situation in der Corona-Pandemie: “Die Situation und Mehrbelastung des Klinikpersonals hat sich im Vergleich zu Januar deutlich entspannt.” Noch im April erklärte Pressesprecher Frank Schmälzle dem bt, die hohe Belastung der Corona-Pandemie hinterlasse Spuren im Arbeitsalltag des Personals.

Seit März gab es zwar immer wieder “kleinere Ausbrüche”, doch seien diese schnell wieder unter Kontrolle gewesen. Wie viele Personen sich am Klinikum mit Corona infiziert hätten und ob es sich um Personal oder um Patienten gehandelt hätte, diese Antwort blieb Mohr schuldig.

Dann kam Mohr auf finanzielle Ausgleichszahlungen wegen Minderbelegungen zu sprechen. Am 15. Juni habe das Klinikum “formal und faktisch” wieder den Regelbetrieb aufgenommen. Seitdem gebe es keine Ausgleichszahlungen mehr. Seit dem 19. November erhielt die Klinikum Bayreuth GmbH Ausgleichszahlungen für 90 Prozent der coronabedingten Leerstände im Haus. Dass das Klinikum Bayreuth als Einrichtung der maximalen Versorgungsstufe stärker ausgeprägte Fallzahlen als andere Kliniken aufgewiesen hätten, sei dabei zu berücksichtigen.

Medizincampus Oberfranken am Klinikum Bayreuth soll bald starten

Der medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab kam im Anschluss auf den Medizincampus Oberfranken zu sprechen: “Zum Sommersemester 2021 haben 55 weitere Studierende die vorklinische Ausbildung begonnen. Die Lehrveranstaltungen haben im Sommersemester bereits begonnen mit Veranstaltungen zur Einführung in die klinische Medizin und zur Berufsfelderkundung.”

Die ersten klinischen Professuren am Medizincampus Oberfranken sollen zum kommenden Wintersemester erfolgen. Für die Professuren für Pneumologie und Geriatrie lägen zahlreiche Bewerbungen vor. Raab zeigte sich sehr zuversichtlich, geeignete Bewerber finden zu können.

Kinderchirurgie am Klinikum Bayreuth – “Falschinformationen” in Bayreuth verbreitet?

Außerdem erklärte Raab, dass Falschinformationen in Bayreuth in den Umlauf gebracht wurden. Es gehe dabei um gezielte Desinformation im Zusammenhang mit der Kinderchirurgie am Klinikum Bayreuth. Raabs Aussagen zufolge wollten die Kinderchirurgen im Hause zunächst einen Kassenarztsitz kaufen und dort die ambulante Kinderchirurgie durchführen. Bei internen Verhandlungen sei ein bereits beschlossenes Ergebnis der Kinderchirurgen wieder infrage gestellt worden.

Nachdem die Verhandlungspartner wieder vom Angebot zurückgetreten waren, wurde die Gründung einer eigenen Kinderklinik erwogen – dann jedoch wieder verworfen. Über diesen Vorgang seien gezielt Falschinformationen in Bayreuth verbreitet worden. Raab wurde deutlich: “Anderslautende Narrative als die hier dargestellten Tatsachen wurden in Bayreuth verbreitet. Das entspricht nicht der Wahrheit.”

Jürgen Lenkeit

 bt-Redakteur Online/Multimedia
Jürgen Lenkeit