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Energie
“Schlimmer als Corona”: Habeck warnt vor schwerer Wirtschaftskrise wegen Gasproblematik
von bt-Redaktion
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nimmt bei der Gasproblematik kein Blatt vor den Mund. Die Reduktion der Gaslieferungen sei ein “ökonomischer Angriff” auf Deutschland.
Deutliche Worte beim Tag der Industrie fand Grünen-Politiker und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
Die Energiekrise könne demnach “schlimmer werden als die Corona-Pandemie”, sagte er in seiner Rede am Dienstag, 21. Juni 2022, in Berlin. Das berichtet der Münchner Merkur.
Habeck zu Energiekrise
Die Drosselung der russischen Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream sei ein “ökonomischer Angriff” des russischen Präsidenten Putin auf Deutschland, sagte Habeck. Weiterhin könne die ökonomische Situation schlimmer werden als die Corona-Pandemie. Es sei von großer Bedeutung, die Gasspeicher zu füllen. Lesen Sie auch: Die Aussichten auf die Energieversorgung im Herbst sind nicht prickelnd.
“Wenn wir nur mit halbvollen Speichern in den Winter gehen und der Gashahn abgedreht wird, dann reden wir über eine schwere Wirtschaftskrise, die Deutschland trifft”, zitiert Merkur den Wirtschaftsminister. Durch die verringerte Liefermenge wolle Putin die Preise treiben und damit in Europa und Deutschland eine Debatte über Angst vor materiellen Verlusten auslösen. Am ende solle dann eine Debatte darüber entstehen, ob man Putin in der Ukraine “nicht gewähren lassen” solle.
Putin schürt Angst
Laut Habeck verfolge Putin damit eine klare Strategie, mit der Angst und Populismus geschürt werden soll: “Denn durch die materielle Not, durch die hohe Inflation, durch die hohen Energiepreise haben natürlich Menschen Angst: Angst vor Armut, Angst vor Wohlstandsverlust, Angst, das, was sie sich aufgebaut haben in einem langen Leben, vielleicht nicht halten zu können.”
Dadurch werde der Raum für Populismus geöffnet, so Habeck. Dies dürfte nicht erfolgreich sein.
Schwere Wirtschaftskrise – Rückkehr zur Kohle
Eine “sehr schlechte Nachricht” sei, dass man wohl wieder zu klimaschädlicher Kohle greifen müsse, um den Gasverbrauch in der Industrie zu senken. Tatsache ist aber: Diese Maßnahme sei laut Habeck notwendig, um die Gasspeicher aufzufüllen. Mit halbvollen Speichern könne Deutschland nicht in den Winter gehen.
Denn dann würde eine schwere Wirtschaftskrise für die Republik bevorstehen, sofern Russland den Gashahn zudreht.