Zuletzt aktualisiert am
Handwerk
“Existenzielle Notrufe”: Handwerkskammer für Oberfranken fordert mehr Entlastungen
von bt-Redaktion
Das dritte Energieentlastungspaket der Bundesregierung wurde vorgestellt. Doch die Handwerkskammer für Oberfranken sieht darin ein starkes Problem: Das Handwerk sei nicht ausreichend bedacht.
Aus Sicht des oberfränkischen Handwerks reicht das von der Bundesregierung beschlossene dritte Entlastungspaket “bei weitem” nicht aus.
Der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann, und Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer appellieren in einer Pressemitteilung an die Politik, hier dringend nachzubessern.
HWK in Bayreuth appelliert an Politik
“Für unsere Handwerksbetriebe sind die Ergebnisse eine Enttäuschung: Es ist nicht nachzuvollziehen, dass mögliche Entlastungen erst zeitverzögert angegangen werden und somit die Dringlichkeit einer Unterstützung für unsere Betriebe nicht berücksichtigt wird – denn Zeit haben wir nicht”, kritisiert Graßmann.
Es müsse dringend nachgebessert werden, so schnell wie möglich. Gerade jetzt, wo der temporäre Tankrabatt ohne Folgemaßnahme ausgelaufen ist, wäre eine zielgerichtete Unterstützung für das Handwerk im ländlichen Raum wichtig gewesen, heißt es in der Mitteilung. Lesen Sie auch: In der Bayreuther Region gibt es laut HWK nur neun Azubis im Bäckerhandwerk.
“Existenzielle Notrufe”
“Uns erreichen mehr und mehr existenzielle Notrufe von Betrieben, die unmittelbar Hilfe brauchen. Es droht, dass vielen Betrieben die Luft längst ausgegangen ist, ehe die im Paket in Aussicht gestellten Entlastungen wirken”, so Graßmann weiter. Die explodierenden Kosten für Energie und Kraftstoff bringen viele Betriebe in eine existenzbedrohende Lage.
Die Antwort auf die Frage, wie diese Kosten rasch gesenkt und die Betriebe unmittelbar entlastet werden können, bleibe die Koalition aber schuldig, sagt Graßmann. Es brauche, so Reinhard Bauer, Härtefallhilfen für Betriebe, die von den hohen Gas- und Energiepreisen besonders betroffen sind: “Neben einer Begrenzung der Strom- und Gaspreise muss sich die Koalition zudem endlich dazu durchringen, abgeschöpfte Zufallsgewinne zur Entlastung zu nutzen sowie die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Im Detail bleiben die im Paket angedachten Entlastungen noch sehr vage, findet Bauer.