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Ein Leben für den Hilfseinsatz: Alexander Krauß aus Speichersdorf
Alexander Krauß lebt eigentlich in Speichersdorf. Doch sehr viel Zeit seines Lebens verbringt er in der Ukraine. Er hat eine eigene Hilfsorganisation „humanitas in centro“ gegründet, für die er direkt im Kriegsgebiet mit anpackt.
„Wenn man das Leid sieht und merkt, dass man den Menschen wirklich helfen kann, dann kommt man da nicht mehr los und will immer wieder hinfahren“, sagt Alexander Krauß aus Speichersdorf. Er war schon sechs Mal in der Ukraine um dort selbst mit anzupacken. Ursprünglich hatte er eigentlich nicht geplant eine eigene Hilfsorganisation zu gründen. „Ich bin da mehr so einfach reingerutscht“, erzählt er.
Vom Willen zu helfen zu humanitas in centro
Erst war er nach den Überschwemmungen immer wieder im Ahrtal um zu helfen und dann kam der Krieg in der Ukraine. Direkt vor Ort zu unterstützen und zwar gerade da wo große Hilfsorganisationen nicht hinkommen, ist ihm ein Herzensanliegen. Das internationale Rote Kreuz und weitere Hilfsorganisationen übernehmen vor Ort eine wichtige Rolle, sagt Alexander Krauß. Doch die großen Konvois können oft nicht zu den entlegenen Gebieten gelangen. Da sind kleine Organisationen, die flexibel sind, gefragt. Die kleinen Organisationen, so erzählt er, ergänzen also die Arbeit der großen und können gerade in Dörfern und entlegenen Strukturen individuelle Lösungen finden.
Wenn er in die Ukraine fährt, dann direkt an die Front. Deshalb hat er auch die Hilfsorganisation humanitas in centro gegründet. So kann er vor Ort besser agieren. Im Einsatzgebiet hat er sich mit mehreren kleinen Hilfsorganisationen zusammengetan, darunter auch eine ukrainische Organisation. Sie sind gemeinsam in einem Camp, arbeiten Hand in Hand und bringen Spenden, Lebensmittel, Medikamente und so weiter in die Frontgebiete. Es sind immer sechs bis acht Freiwillige im Camp, die anderen sind in ihren jeweiligen Heimatländern, um ihrer regulären Arbeit nachzugehen. und so Geld zu verdienen. Alexander Krauß zum Beispiel ist selbständig im Bereich Brand- und Wasserschadensanierung. Was er verdient, steckt er in seine Aktionen.
Drohnenangriff auf das Team
Im August ist Krauß´ Camp beschossen worden. Alexander Krauß war da gerade nicht in der Ukraine, sondern zum Arbeiten in Deutschland. Das Erlebnis war natürlich einschneidend. Der Trupp hatte gerade zwei Menschen aus dem Krisengebiet evakuiert und ist dabei von einer Kamikaze-Drohne getroffen worden. Zwei Personen wurden schwer verletzt.
Wenn er von seiner Arbeit erzählt, kann man nur gebannt lauschen. Die Bilder aus dem Katastrophengebiet gehen ans Herz. Er teilt einige davon auf Instagram und nun gibt es auch eine Ausstellung im Bayreuther Landratsamt.
Eindrucksvolle Ausstellung über den Ukraine-Krieg im Landratsamt
In der bewegenden Ausstellung über die Arbeit von humanitas in centro im Foyer des Bayreuther Landratsamts werden die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs veranschaulicht. Im Zentrum der Ausstellung stehen eindrucksvolle Fotografien und originale Gegenstände aus dem Kriegsgebiet. Dazu gehören Krauß‘ eigene Uniform und das Hemd eines ukrainischen Polizisten, der im Einsatz sein Leben verlor. Diese Objekte zeigen die Härte und den Mut der Menschen an der Front und lassen die Besucher die Realität des Krieges hautnah erleben. Die Ausstellung ist noch bis Ende November im Foyer des Landratsamts in Bayreuth zu sehen.
Noch diesen Winter wird Alexander Krauß erneut in die Ukraine fahren. Wir wünschen ihm alles Gute.