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HWK trifft Olaf Scholz` Wirtschaftsberater
Die Politik muss die Förderung für Bildungszentren erhöhen. Diese und weitere Forderungen hat die heimische HWK beim persönlichen Gespräch in Berlin vorgebracht.
Vertreter der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken haben sich in Berlin mit Jörg Kukies, dem Wirtschaftsberater von Bundeskanzler Olaf Scholz, getroffen. Sie haben darüber gesprochen wie dringlich die Förderung von Investitionen in Bildungszentren und die berufliche Bildung wäre. Kukies, als Staatssekretär im Bundeskanzleramt und enger Berater des Kanzlers, zeigte großes Interesse an den Anliegen des Handwerks.
Dringende Investitionen in Bildungszentren notwendig
Die HWK Oberfranken steht vor großen Herausforderungen. Drei von vier Bildungszentren der Kammer, darunter Einrichtungen in Bamberg, Bayreuth und Coburg, müssen dringend modernisiert oder – wie im Fall Bamberg – komplett neu gebaut werden. Die Gesamtkosten für diese Projekte belaufen sich auf bis zu 160 Millionen Euro. HWK-Präsident Matthias Graßmann erklärte: „Das Handwerk erhält für diese Investitionen nur eine maximale Förderung von 75 Prozent. Für die Modernisierung der Bildungszentren müsste das oberfränkische Handwerk rund 40 Millionen Euro an Eigenmitteln aufbringen, was schlicht nicht zu schaffen ist.“
Forderung: Bund und Länder müssen Förderungen erhöhen
HWK-Präsident Graßmann forderte Bund und Länder auf, die Förderquote und die im Haushalt hinterlegten Summen deutlich zu erhöhen. Die Situation in Oberfranken sei dabei nur exemplarisch für ganz Deutschland. HWK-Geschäftsführer Rainer Beck, der die Kammer bei Bauprojekten vertritt, betonte: „Aktuell beläuft sich das Volumen der Bauanzeigen beim Bund auf fast drei Milliarden Euro. Wir sprechen hier also im Namen des gesamten deutschen Handwerks.“
Finanzierungsschwierigkeiten und lange Planungszeiten
Neben den unzureichenden Fördermitteln kommt ein weiteres Problem hinzu: lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Es dauert oft acht bis zehn Jahre, bis mit dem Bau begonnen werden kann. In dieser Zeit steigen die Kosten weiter“, kritisierte Graßmann. Diese Verzögerungen erschweren die Finanzierung zusätzlich.
Positives Gespräch mit Staatssekretär Kukies
Kukies nahm die Anliegen der HWK mit großem Interesse auf und stellte gezielte Nachfragen. HWK-Geschäftsführer Beck lobte das Gespräch: „Wir hatten das Gefühl, dass unsere Probleme nicht nur gehört, sondern ernst genommen wurden.“ Über den Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz, der das Treffen mit Kukies arrangiert hatte, soll der Dialog weitergeführt werden.
Fazit: Verbesserung der Bildungsförderung für die Zukunft des Handwerks
Die HWK Oberfranken hofft, dass der Bund und die Länder auf die Forderungen reagieren und die Förderbedingungen für Bildungszentren verbessern. Die Investition in die berufliche Bildung ist entscheidend, um dem Handwerk auch in Zukunft eine erfolgreiche Basis zu bieten.