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Wirtschaft

IHK Oberfranken in Bayreuth schlägt Alarm: Unternehmen drohen Produktionsstopps

Aufgrund der steigenden Energiekosten geht es oberfränkischen Unternehmen zunehmend schlechter. Sogar Produktionsstopps drohen, wie die Industrie- und Handelskammer Oberfranken meldet.

In einer Pressemitteilung vom 25. August 2022 schildert die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken mit Sitz in Bayreuth die aktuelle Situation für oberfränkische Unternehmen in Zeiten der explodierenden Energiepreise.

Fazit: Bedenklich.

IHK Oberfranken: Energiepreise steigen deutlich

An der Leipziger EEX-Energiebörse kostet Gas auf dem Spotmarkt tagesaktuell 25 Mal mehr als noch vor Jahresfrist. Auch die Strompreise steigen auf unbekannte Höhen, heißt es in der Mitteilung der IHK. Und alle Unternehmen, die jetzt ihren Gas- oder Strombedarf für das kommende Jahr einkaufen, bekommen diese Auswirkungen mehr als deutlich zu spüren.

Denn: “Derartige Preissteigerungen werden viele Unternehmen in den kommenden Wochen extrem unter Druck setzen”, sagt der stellvertretende IHK-Geschäftsführer Wolfram Brehm. “Die günstigsten Angebote, die wir als IHK für das kommende Jahr bekommen haben, übersteigen die bisherigen Kosten beim Gas um das Zehnfache, beim Strom sogar um das Zwölffache.” Die Preissprünge könnten für alle Unternehmen, insbesondere für die, die dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt seien, energieintensive Unternehmen und solche, die sehr knapp kalkulieren müssten, “sehr schnell existenzgefährdend” werden.




Produktionsstopps drohen

Wilhelm Wasikowski, IHK-Vizepräsident aus Lichtenfels, fragt sich, wie mittelständische Unternehmen die hohen Preissteigerungen bei Rohstoffen, die zugespitzte Lieferkettensituation, die im Vergleich zu früheren Jahren überdurchschnittlich hohe Krankquote und zusätzlich die steigenden Energiepreise überleben sollen.

Auch Produktionseinschränkungen oder gar Produktionsstopps wären seiner Ansicht nach nicht überraschend. 16 Prozent der deutschen Industrieunternehmen sehen sich laut dem Energiewendebarometer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gezwungen, auf die stark gestiegenen Energiepreise mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren. Laut IHK liege dieser Anteil bei energieintensiven Unternehmen sogar doppelt so hoch.