Ina Richter: Das steckt hinter der Unternehmerin des Jahres
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Ina Richter ist die Unternehmerin des Jahres. Vor vier Wochen wurde dieser Titel der Geschäftsführerin der suprima GmbH aus Bad Berneck von einer Jury aus Wirtschaft und Politik verliehen. Im bt-Interview verrät die 54-Jährige, wie ihr der Aufstieg zur Unternehmerin gelang und warum Frauen manchmal ein besseres Gespür beweisen als Männer.
Spielen, wo andere arbeiten
Schon als Kind konnte die heutige Geschäftsführerin Ina Richter in den Alltag des Familienbetriebs suprima GmbH hinein schnuppern. Das Unternehmen besteht nun schon seit drei Generationen. Zusammen mit ihren Eltern und Großeltern lebte die heutige Geschäftsführerin früher sogar in dem Gebäude, in dem auch jetzt noch produziert wird.
Die ganze Firma war wie ein Spielplatz für mich.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
Später wurde Richter bewusst, dass sie beruflich in die Fußstapfen ihrer Mutter und Großmutter schlüpfen wolle. Die Ausbildung zum technischen Textil-Fachwirt war dabei der erste Schritt.
„Ich musste mal raus“
Für einige Jahre arbeitete Richter dann auch im familieneigenen Unternehmen, das neben textilen Produkten für die Pflege eine Zeit lang auch Kinderbekleidung herstellte. Doch die Unternehmerin, die sich selbst als freiheitsliebend beschreibt, wollte mehr sehen. „Mir war klar, dass ich raus musste.“
Also zog Richter an den Bodensee, machte eine Ausbildung zum Heilpraktiker und arbeitete als Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Nach zehn Jahren endete der berufliche Ausflug dann wieder und die gebürtige Oberfränkin zog zurück in die Heimat.
Ich habe gemerkt wo meine Kompetenzen liegen und wollte zurück nach Oberfranken.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
„Fühle mich für das Unternehmen verantwortlich“
Zum Umbruch kam es dann 2012 als Ina Richter die Hälfte der Anteile des Familienbetriebs zurückkaufte. Ab diesem Zeitpunkt übernahm die Mutter von zwei Kindern von ihren Eltern auch die Geschäftsleitung.
Der Übergang zur Geschäftsführerin fiel mir sehr leicht. Ich konnte Stück für Stück ins Unternehmen hineinwachsen. Das hat mir viel geholfen.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)
„Eine Frau in der Führungsposition ist heute ganz normal“
Als Frau an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, sei für Ina Richter ganz natürlich. Bereits ihre Großmutter und Mutter hatten den Familienbetrieb geführt und sich in einer Position, die als „Männerdomäne“ bekannt ist, durchgesetzt.
Doch von einem Geschlechterkampf bekommt Ina Richter auch heute wenig zu spüren. Die suprima GmbH sei ein Familienbetrieb, in dem niemand ihre Kompetenzen anzweifeln würde. Nur bei Verhandlungen mit externen Partner könne sie spüren, welche Unterschiede es zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen gebe.
Ich glaube, dass wir Frauen gefühlsbetonter in Verhandlungen gehen und hinter den ganzen Zahlen auch Schicksale und Menschen sehen. Da habe ich durch meine Art bei manchem Treffen schon einen neuen Aspekt hineingebracht.
(Ina Richter, Unternehmerin des Jahres)