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Traditionswirtshaus Wolffenzacher bleibt geschlossen – Zukunft ungewiss
Ursprünglich war eine Wiedereröffnung Anfang Juli geplant – nun bleibt das Traditionswirtshaus Wolffenzacher geschlossen. Insolvenzverwalter Tobias Rußwurm von der Bayreuther Kanzlei WallnerWeiß erläutert die Hintergründe und gibt Einblicke in mögliche Zukunftsperspektiven.
Derzeit ist das beliebte Traditionswirtshaus Wolffenzacher geschlossen. Auf der Webseite hieß es am zunächst: „Vom 23. Juni 2025 bis voraussichtlich 02. Juli 2025 ist unser Restaurant geschlossen.“
Nun heißt es: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der Wolffenzacher aufgrund wirtschaftlicher Situation sowie aus Mangel an Mitarbeitern seine Türen schließen muss.“
Der Grund ist laut Rußwurm klar: „Es gibt keine Servicekräfte, keine Küchenunterstützung – das ist das eigentliche Problem, nicht die Gaststätte selbst.“ Ohne Personal könne man einen solchen Betrieb nicht aufrechterhalten:
„Ohne Mitarbeitende kann das Restaurant leider nicht fortgeführt werden.“
Ursachen: Corona, Krieg, Kostenexplosion
Auf die Frage nach den Gründen für die Insolvenz nennt Rußwurm mehrere Faktoren: „Die Gastronomie war über ein Jahr durch die Corona-Zeit stark gebeutelt. Danach kamen die Preissteigerungen durch den Ukrainekrieg – sowohl beim Wareneinkauf als auch beim Personal.“ Diese wirtschaftlichen Belastungen hätten sich zunehmend aufgestaut.
„Das alles musste der Betreiber erst einmal auffangen, was ihm jedoch nicht gelang.“
Insolvenz ist kein Betriebsverbot
„Wenn jemand ein Insolvenzverfahren eröffnet, heißt das nicht, dass er seine Selbstständigkeit aufgeben muss“, stellt Rußwurm klar. In den vergangenen zwei Monaten sei der Betrieb gemeinsam mit dem Pächter weitergeführt worden. „Ziel des Verfahrens ist es, vor Altverbindlichkeiten zu schützen und eine Fortführung unter geänderten Bedingungen zu ermöglichen.“
Zukunft offen – Verpächter gesprächsbereit
Wie es weitergeht, ist noch unklar. Derzeit laufen Gespräche mit dem Verpächter, auch mögliche neue Pächter sind ein Thema. „Die Verpächter sind grundsätzlich offen für jede Lösung“, so Rußwurm. Eine Fortführung mit Herrn Hofmann sei ebenso denkbar wie eine Übergabe an Dritte. „Ob das letztlich mit dem bisherigen Schuldner oder jemand anderem geschieht, ist noch offen.“
Ausblick: Alles hängt vom Personal ab
Die zentrale Frage bleibt der Personalmangel. Mit einer Entscheidung sei frühestens in zwei Wochen zu rechnen, sagt Rußwurm. Bis dahin ist das Restaurant ohnehin geschlossen. Wie es weitergeht? Noch offen.
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