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Gesundheit
Kaum Grippe-Impfstoff in Bayreuth: „Die Situation ist dramatisch“
Politiker rufen zur Grippeimpfung auf: In Bayreuth gibt es aktuell allerdings kaum bis keinen Impfstoff gegen Grippe. So ist die Lage in einigen Bayreuther Apotheken.
Noch vor wenigen Tagen hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die Grippeimpfung geworben. Damit solle eine gleichzeitige Corona- und Grippe-Welle verhindert werden. Und die Bürger nehmen diese Information wahr: In Bayreuth gibt es aktuell beinahe keinen Grippe-Impfstoff in den Apotheken. Eine Mitarbeiterin sagte auf Nachfrage des bt: „Die Situation ist dramatisch.“
Grippeimpfung in Bayreuth: So ist die Lage
„Dieses Jahr hat die Bundesregierung zusätzlichen Grippeimpfstoff besorgt. Über 26 Millionen Dosen Influenzaimpfstoffe sind für die Saison 2020/21 in Deutschland verfügbar.“ Das schreibt das Bundesministerium für Gesundheit auf der eignen Homepage. Allerdings ist auch die Nachfrage deutlich erhöht, so dass es aktuell zu ersten Lieferengpässen kommt.
Auch in Bayreuth gibt es aktuell Lieferengpässe, erklären einige Apotheken: „Alles schon weg“, „kaum was da“, „keine mehr da“, lauten die Vorratsbestände.
Denn die Nachfrage „ist definitiv mehr“ als in den vergangenen Jahren, sagt eine Mitarbeiterin der Markgrafen Apotheke. „Es wird deutlich mehr Impfstoff gebraucht“, fasst es eine Mitarbeiterin der Adler-Apotheke zusammen.
Bestellungen für Impfstoff
Die Bestellungen für Grippeimpfstoff laufe bei vielen Apotheken schon sehr lange. Es gebe allerdings Lieferengpässe. Diese seien nichts ungewöhnliches, sagt die Mitarbeiterin der Adler-Apotheke. Allerdings komme dieser Engpass normalerweise deutlich später.
Wann und wie viel Grippeimpfstoff geliefert werden kann, ist in einigen Bayreuther Apotheken noch unklar. Ende Oktober oder Mitte November sollen reguläre Lieferungen kommen.
Die Apotheke im Rotmaincenter hat sogar Impfstoff aus Frankreich bestellt. Dieser wird allerdings auch erst später eintreffen, sagt eine Mitarbeiterin der Apotheke.
Hohe Nachfrage nach Impfstoff in Bayreuth
Eine Mitarbeiterin der Apotheke im Rotmaincenter beschreibt, dass Ärzte bereits Menschen zu Apotheken schicken, um sich dort Impfstoff zu holen, da es in der Arztpraxis keinen Impfstoff mehr gegeben habe. „Die Situation ist dramatisch“, sagt die Mitarbeiterin weiter. Auch eine Mitarbeiterin der Adler Apotheke erklärt, dass einige Ärzte, die normalerweise nicht bei dieser Apotheke bestellen, nach Impfstoff gefragt haben. „Wir mussten ihnen absagen“, erläutert sie weiter.
Die Mitarbeiterin der Apotheke im Rotmaincenter hat erkannt, dass in diesem Jahr viele jüngere Menschen nach Impfstoff fragen. In den vergangenen Jahren sei die Zielgruppe für Grippeimpfstoff 60+ gewesen.
Unverständnis in Bayreuth
Diese Lieferengpässe findet die Mitarbeiterin der Adler Apotheke allerdings unverständlich, „dass man in diesem Jahr nicht besser vorbereitet ist“.
bt-Redakteur Online/Multimedia
Christoph Wiedemann