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Klinikum Bayreuth

Klinikum Bayreuth: Mitarbeiter “nicht alleine lassen” – Fassungslosigkeit wegen Anfeindungen

Mitarbeiter der Klinikum Bayreuth GmbH sind in den vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Lage öffentlich angefeindet worden. Jetzt hat sich die Gewerkschaft ver.di zur Wort gemeldet.

Die Lage am Klinikum Bayreuth ist angespannt. Im Januar 2021 gab es mehrere Verdachtsfälle auf Britische Corona-Mutationen. Inzwischen wurden einige bestätigt. Das Gesundheitsamt reagierte mit Akutmaßnahmen, wie einem Aufnahmestopp und einer Pendelquarantäne. In der Folge wurden Mitarbeiter des Klinikums “wie Aussätzige” behandelt. Jetzt meldet sich der ver.di Fachbereich Gemeinden zu Wort.

Klinikum-Mitarbeiter angefeindet: “Arbeit bis über die Belastungsgrenze hinaus”

Aufgrund der hohen Inzidenzwerte, die unsere Region seit Wochen plagen, ist die Situation am Klinikum Bayreuth äußerst schwierig, heißt es im Schreiben der Gewerkschaft. Die Angestellten im Gesundheitsbereich würden in der Pandemie, die nunmehr fast ein Jahr andauert, eine hervorragende Arbeit leisten, schreibt eine Sprecherin von ver.di weiter. Die Mitarbeiter seien immer in der Frontlinie und gefährden so nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Familien. “Bis über die Belastungsgrenze hinaus arbeiten die Beschäftigten im Klinikum Bayreuth für unsere Gesundheit und unseren Schutz.”

Fassungslosigkeit wegen offener Anfeindungen – “öffentlicher Dienst ist systemrelevant”

„Ich bin fassungslos über die offenen Anfeindungen und Probleme der Beschäftigten an unserem Klinikum, die seit Bekanntwerden des mutierten Virus in Bayreuth vorgefallen sind. Wir ver.di Aktiven stehen solidarisch hinter unseren Kolleg*innen aus dem Gesundheitsbereich. Der öffentliche Dienst besteht aus vielen Beschäftigtengruppen und wir sind dankbar, dass wir so engagierte Menschen im Klinikum Bayreuth haben. Der öffentliche Dienst in seinen vielfältigen Bereichen ist systemrelevant und wir geben alle unser Bestes in unserer Arbeit für die Bürger*innen. Darum ist es so wichtig, die Kolleg*innen am Klinikum Bayreuth nicht allein zu lassen.“

(Celile Aydinlioglu, Vorsitzende des ver.di Fachbereichs Gemeinden)

“Klatschen reicht nicht” – Pflegende verdienen Anerkennung und Respekt

Die Corona-Pandemie stellt die Menschen in Deutschland vor große Herausforderungen. Ein funktionierendes Gesundheitssystem sei in der jetzigen Zeit überlebenswichtig, heißt es im Schreiben der Gewerkschaft weiter.

„Gerade jetzt ist es wichtig, solidarisch zu sein und hinzuschauen. Die Beschäftigten am Klinikum leisten ihre Arbeit für uns alle! Während der ersten Welle im letzten Frühjahr wurde das Krankenhauspersonal beklatscht. Wir von ver.di machen deutlich, Klatschen reicht nicht. Wir brauchen dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und verbesserte Personalbemessung, damit die Kolleg*innen entlastet werden. Der Tarifabschluss im letzten Jahr hat gerade im Pflegebereich deutliche Erhöhungen gebracht, es kann nicht sein, dass gerade die Beschäftigten, die im Moment den Laden am Laufen halten, Anfeindungen ausgesetzt sind. Im Zweifel sind sie es, die uns alle bei Krankheit oder Unfällen behandeln und sich um unsere Gesundheit sorgen. Das verdient Anerkennung und Respekt!“

(Die zuständige Gewerkschaftssekretärin von ver.di Tina Karimi-Krause)

Auch Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hat sich kürzlich in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter des Klinikums gewandt. 

Bayreuther Tagblatt - Redaktion

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