Zuletzt aktualisiert am
800 Millionen Euro Kosten: Klinikum Bayreuth baut neu und erweitert sein Angebot
von bt-Redaktion
Doppelter Paukenschlag: Neben einem Neubau am Klinikum Bayreuth für 800 Millionen Euro übernimmt das Klinikum außerdem das MVZ an der Spinnerei.
Das Klinikum Bayreuth wird neu gebaut. Darauf haben sich Aufsichtsrat und Zweckverband geeignet. Die Gesamtkosten werden auf 800 Millionen Euro geschätzt. Außerdem wird das Klinikum das als Med-Center bekannte MVZ in der Spinnereistraße kaufen.
OP-Trakt ab 2025 im Bau
Der Beschluss von Aufsichtsrat und Zweckverband sieht vor, dass zunächst der OP-Trakt und dann nach und nach weitere Gebäude des Klinikums Bayreuth neu gebaut und schrittweise umziehen werden. Schon im Jahr 2025 soll der Bau beginnen. Ungefähr im Jahr 2035 soll der letzte Bauabschnitt abgeschlossen werden. Grund für den schrittweisen Ausbau ist, dass Patienten und Mitarbeitende so möglichst wenig belastet werden. Zusätzlich soll der Umbau so möglichst flexibel sein und angesichts der aktuellen Krankenhausstrukturreform auch angepasst werden können. Die bestehende Baugrube könne genutzt werden, heißt es von Landrat Florian Wiedemann. Stadt und Landkreis Bayreuth sind Träger des Klinikums. Zudem hoffen die Träger, dass der bereits bestehende Fördermittelbescheid auf die neue Maßnahme übertragen werden kann.
Modern und groß
Klinikums-Chef Dietmar Pawlik betonte, dass ein modernes und ausreichend großes OP-Zentrum für das Klinikum von existentieller Bedeutung sei. Im Operationszentrum sind zwölf Operationssäle vorgesehen.
70 Prozent Förderung erwartet
Rechtlich steht dem Projekt nichts mehr im Weg. Die Baumaßnahme ist genehmigt. Am Klinikum rechnet man mit einer Förderquote von 70 Prozent. Der Eigenanteil von 30 Prozent wird vom Träger über mehrere Jahre verteilt finanziert werden können.
Weitere Bauabschnitte folgen
Nach dem ersten Bauabschnitt mit dem Operationszentrum mit – und das ist neu – in den Bau integrierten Intensivstationen und Intermediate Care Einheiten sind in weiteren Abschnitten unter anderem ein Gebäude für stationäre Pflege sowie ein Eltern-Kind-Zentrum geplant.
Mit der baulichen Erneuerung am bisherige Standort kann das Klinikum Bayreuth auch ein Versprechen einhalten, das sie dem Freistaat gegeben hat: Es werden auch in Zukunft genügend Flächen für den Medizincampus Oberfranken verfügbar sein.
Doch das ist nicht der einzige Paukenschlag, für den das Klinikum gesorgt hat.
Klinikum übernimmt MVZ
Die Klinikum Bayreuth GmbH übernimmt das MVZ an der Spinnerei; ein Meilenstein in der ambulanten Versorgung in und um Bayreuth. Das Vorhaben wird zum 1. Juli dieses Jahres umgesetzt. Damit ist das MVZ an der Spinnerei wieder in heimischer Hand. Bisher war die Med 360 Grad Eigentümerin.
Umfassende Patientenversorgung
Grund für die Übernahme sind umfassende Überlegungen, in deren Zentrum steht, dass das Klinikum die Aufgabe als Steuerzentrale der Patientenversorgung über die stationäre Versorgung hinaus übernimmt, so die ärztliche Direktorin Prof. Dr. Astrid Weyerbrock. Das beinhalte sowohl die ambulante OP-Struktur als auch die enge Anbindung an die Haus- und Fachärztliche ambulante Versorgung: „Durch die Übernahme des ambulanten Operationszentrums und der damit verbundenen Praxisräume erschließen wir neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung in Richtung einer bedarfsgerechten Versorgung“, so die ärztliche Direktorin.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Klinikum Bayreuth GmbH hat die ambulante Patientenversorgung einem Tochterunternehmen, der Med Zentrum Klinikum Bayreuth GmbH, übertragen. Es betreibt das Zentrum mit 14 medizinischen Disziplinen. Die bisher beschäftigten Ärzte bleiben vollständig an Board. Auch allen weiteren Mitarbeitenden ist die Weiterbeschäftigung angeboten worden. Ab dem 1. Oktober wird das Zentrum für ambulantes Operieren wieder mit voller Leistungsfähigkeit betrieben werden können. Vorher ist der Betrieb wegen Reparatur- und Austauscharbeiten eingeschränkt.