Zuletzt aktualisiert am

BITTE IM QUELLTEXT ÄNDERN

Kommunalpolitik hautnah: Bayreuther Schüler entscheiden über neue Diskothek

Wie funktioniert Kommunalpolitik wirklich? Das haben rund 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10c und 10d des Graf-Münster-Gymnasiums im Rahmen des Planspiels Schule hautnah erlebt. Am Freitag, den 4. Juli, verwandelte sich der Große Sitzungssaal im Neuen Rathaus in Bayreuth in eine lebhafte Debattenarena, in der unter der Leitung von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger über ein brisantes Thema abgestimmt wurde: Soll in Bayreuth eine neue Diskothek am Sendelbach gebaut werden?

Planspiel Schule: Realitätsnahe Einblicke in den Stadtrat Bayreuth

Statt des echten Stadtrats tagte an diesem Morgen der eigens ins Leben gerufene Schülerrat des Graf-Münster-Gymnasiums. Ziel des Planspiels Schule ist es, Jugendlichen die komplexen Prozesse kommunalpolitischer Entscheidungsfindung auf spielerische und zugleich realitätsnahe Weise näherzubringen. Die Zehntklässler hatten sich bereits im Unterricht intensiv mit den Grundzügen der Kommunalpolitik auseinandergesetzt, um bestens vorbereitet in die Simulation zu gehen.

Kontroverse um neue Diskothek am Sendelbach: Pro und Contra im Schüler-Stadtrat

Der fiktive Fall für die Sitzung war ein Antrag eines privaten Investors, eine neue Diskothek auf dem Parkplatz hinter dem Rotmain-Center am Sendelbach zu errichten. Für das Planspiel Kommunalpolitik wurden die Schüler in vier Fraktionen aufgeteilt:

  • „Pro Bayreuth“ und „Wir für Bayreuth“ (befürworteten die Diskothek)
  • „Zukunft Bayreuth“ und „Unser Bayreuth“ (lehnten die Diskothek ab)

Jede Fraktion musste im Vorfeld stichhaltige Argumente für ihre Position sammeln. Zwei Schülerinnen übernahmen zusätzlich die wichtigen Rollen einer Sozial- und einer Baureferentin, um die fachlichen Aspekte in die Diskussion einzubringen.

Schon gelesen? Das ist das Programm zum Bürgerfest an diesem Wochenende

Argumente der Schülerfraktionen: Ein Spiegel politischer Debatten

Die Debatte im Schüler-Stadtrat spiegelte die Vielfalt und Komplexität realer politischer Auseinandersetzungen wider:

  • „Zukunft Bayreuth“ lehnte das Projekt ab, da das Angebot an Tanzlokalen in Bayreuth bereits ausreichend sei, Konkurrenz zu bestehenden Diskotheken entstehen und wertvolle Flächen versiegelt würden.
  • „Pro Bayreuth“ hingegen sprach sich für die neue Diskothek aus, da sie einen neuen Anziehungspunkt für Besucher und Auswärtige schaffen und zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt Bayreuth generieren könnte.
  • „Unser Bayreuth“ äußerte Bedenken hinsichtlich potenzieller Lärmbelästigung für Anwohner und das nahegelegene Hotel.
  • „Wir für Bayreuth“ betonte den Mehrwert eines weiteren Feierangebots speziell für Jugendliche und Studierende in Bayreuth.

Knappe Entscheidung: Schüler votieren für Bayreuther Diskothek

Nach einer intensiven und sachkundigen Diskussion, die durch die Stellungnahmen der Sozial- und Jugendreferentin ergänzt wurde, kam es zur Abstimmung. Mit knapper Mehrheit stimmten die Zehntklässler für die Genehmigung der neuen Diskothek.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der die regelmäßig stattfindenden Schülersitzungen im Wechsel mit Drittem Bürgermeister Stefan Schuh und Zweitem Bürgermeister Andreas Zippel leitet, stand den Schülern im Anschluss noch für weitere Fragen zu anderen kommunalpolitischen Themen zur Verfügung, was die Wertigkeit und den Lerneffekt des Planspiels Schule nochmals unterstrich.

Angebote der Stadt Bayreuth: Kommunalpolitik zum Anfassen

Die Stadt Bayreuth bietet allen zehnten Klassen die Möglichkeit, am Planspiel Schule teilzunehmen und so die Abläufe von Verwaltung und Stadtrat in einer simulierten Schüler-Stadtratssitzung kennenzulernen. Schulen, die Interesse an diesem praxisnahen Einblick in die Kommunalpolitik Bayreuth haben, können weitere Informationen im Hauptamt der Stadt bei Anja Fischer erhalten. Kontakt per E-Mail: anja.fischer@stadt.bayreuth.de.