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Konflikte am Rande des Bayreuther CSD
von bt-Redaktion
Nicht überall war es am Samstag friedlich rund um die Demo beim Christopher Street Day in Bayreuth.
Am Rande der Veranstaltungen zum Christopher Street Day in Bayreuth ist es an einigen Stellen am Samstag zu Konflikten zwischen Kritikern und Teilnehmenden gekommen. Die Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt berichtet dazu:
Pressemitteilung der Polizeiinspektion Bayreuth-Stadt
1550 Personen seien bei der Versammlung anlässlich des Christopher Street Days gewesen. Bis 18:00 Uhr habe das bunt gemischte Publikum friedlich und ausgelassen gefeiert, wobei auch Redebeiträge mit ernsthaftem Inhalt den Weg an das Mikrofon fanden, unter anderem wurden die Alltagsschwierigkeiten derer beleuchtet, die anders als die Mehrheit sind.
Auseinandersetzung am AfD-Wahlstand
Fehlende Akzeptanz habe sich beim Passieren des Infostands einer Partei gezeigt, deren Angehörige provokativ die Deutschlandflagge schwenkten. Nach gegenseitigen Pöbeleien, kam es zu einer Sachbeschädigung an Infomaterial des Wahlstands und einer Beleidigung zum Nachteil eines Versammlungsteilnehmers. Die Polizei schritt ein und leitete entsprechende Strafverfahren ein.
Angriff auf zwei Personen im Vorfeld des CSD
Bereits im Vorfeld des CSD sei es zu einem körperlichen Übergriff an zwei Trans-Personen gekommen. Diese waren durch eine dreiköpfige Personengruppe beleidigt und von einem der Gruppe geschlagen worden. Gegen die Personengruppe wurde noch in der Nacht ein Strafverfahren eingeleitet.
Stellungnahmen des Queer e.V.
Der Veranstalter der CSD-Parade, der Verein Queer Bayreuth e. V., nimmt wie folgt Stellung zu den Geschehnissen am CSD Bayreuth:
„In der Nacht vom 7. auf den 08. Juni 2024 kam es zu einem brutalen Übergriff auf zwei trans*Personen in Bayreuth, die Mitglied unseres Vereins sind. Diese wurden von einer Gruppe junger Männer zunächst bepöbelt, dann mit Flaschen beworfen und verprügelt. Wir danken der Polizei Bayreuth für ihr schnelles Handeln, sodass noch in derselben Nacht Strafanzeige gestellt werden konnte.
Wir möchten der Polizei außerdem dafür danken, dass sie unseren CSD in Bayreuth erneut so sicher gestaltet hat, sodass Teilnehmende unseres CSDs zu jeder Zeit sicher waren. Das zeigt sich auch daran, dass die Polizei so besonnen handelte, als der Demozug einen Wahlkampfstand der AfD passierte, auf welchem versucht wurde, die Teilnehmenden der Demo durch das exzessive Halten von Deutschlandflaggen zu provozieren.“
Warum der AfD-Stand an der Route des CSD war, ist unklar
Im Fortgang der Mitteilung äußert der Verein sein Unverständnis darüber, dass der Umzug direkt am Wahlkampfstand der AfD vorbeiführte. „Der AfD hätte ein Stand an einem anderem Ort zugemutet werden können – die Situation, die dort entstand, wäre von Seiten der Bayreuther Behörden vermeidbar gewesen“, begründet Queer e.V. Der Verein distanziert sich von den vorgefallenen Sachbeschädigungen.