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Vermehrte Krankheitswellen in Kitas

Grippe, RSV, Corona: Wie Eltern und Erzieher damit umgehen

Grippe, RS-Virus, Corona und co. – all das begleitet uns in der Winterzeit. Vor allem in Kindertagesstätten gibt es im Moment vermehrt Krankheitsfälle. So handhaben Erzieher und Eltern dies.

Gerade in der Winterzeit tauchen vermehrt Krankheitsfälle wie Grippe, RSV oder Corona auf. Vor allem Kindertagesstätten sind im Moment davon betroffen. Doch was machen Eltern, wenn das Kind krank ist und sie es nicht betreuen können?

Was passiert, wenn Kindertagesstätten aufgrund von erkranktem Personal nicht mehr genügend Kapazitäten haben, um den Kindern eine angemessene Betreuung zu bieten? Wir, das bt haben uns erkundigt. So gehen Erzieher und Eltern damit um. Das bt hat sich bei Bayreuther Kitas umgehört.

Krankheitsfälle unter Kindern

“Wenn es sich bloß um einen leichten Schnupfen oder Husten handelt, dürfen die Kinder den Kindergarten weiterhin besuchen.” Teilt uns eine Pädagogin der Kindertagesstätte Fizzli-Puzzli Bayreuth mit. Kommt es jedoch zu schwerwiegenderen Krankheitssymptomen, sollte das Kind zuhause gelassen werden. “Die Eltern lassen ihre Kinder, wenn sie krank sind, meistens sowieso zuhause”, teilt uns eine der Erzieher der Kita mit.

Falls die Eltern das Kind dann doch in die Kita schicken wollen, wird man mit Aushängen, welche sich an der Eingangstür befinden, informiert. So können Eltern sehen, um welche Krankheitssymptome es sich bei den Kleinen in der Kita handelt, und sehen auf was sie sich beim Besuch einstellen müssen. Die Eltern werden zudem auch privat informiert, falls es zu Krankheitsfällen im Kindergarten kommt. Lesen Sie auch: Das ehemalige Real-Gelände hat einen neuen Besitzer. 

“Kranke Kinder bleiben zuhause”, das teilt uns eine Erzieherin des St. Hedwig Kindergarten Bayreuth mit. Sie halten sich an die Rahmenhygieneempfehlung des Bundesministerium Bayerns, in der es heißt: Kinder, Beschäftigte und Tagespflegepersonen in reduziertem Allgemeinzustand mit Symptomen wie zum Beispiel Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Luftnot, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Hals- oder Ohrenschmerzen, Schnupfen, Gliederschmerzen, starken Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall, soweit diese Symptome nicht auf chronische Erkrankungen oder eine Allergie zurückzuführen sind, sollten die Kindertageseinrichtung/HPT/Tagespflegestelle erst wieder betreten, wenn sich ihr Allgemeinzustand gebessert hat und sie bis auf leichte Restsymptome (wie Schnupfen und gelegentlicher Husten ohne Fieber) mindestens 24 Stunden symptomfrei waren.




Krankheitsfälle unter Pädagogen

“Bei Pädagogen gilt dasselbe wie bei den Kindern, wer krank ist, bleibt zuhause”, erläutert uns eine Erzieherin der Kindertagesstätte Fizzli-Puzzli Bayreuth. Die Pädagogen testen sich zudem, falls ein Verdacht auf das Coronavirus vorliegt. Dass das Personal trotz Grippe arbeiten darf, kommt nicht in Frage. Probleme bei der Betreuung aufgrund der sich häufenden Krankheitsfällen bei den Erziehern hatte die Tagesstätte Fizzli-Puzzli bisher nicht.

Anders im St. Hedwig Kindergarten Bayreuth. Bei ihnen durfte sich die Einrichtung für eine Woche mit nur einer Gruppe beschäftigen. Wegen vermehrten Krankheitsfällen unter den Pädagogen musste der Kindergarten Maßnahmen treffen.

Denn die Kleinen hatten wegen des sich daraus schließenden Personalmangels keine Möglichkeit, angemessen betreut zu werden. Kinder, welche die Möglichkeit hatten, betreut zu werden, ob von Tante, Schwester, Oma oder den Eltern selbst, wurden darum gebeten, diese bitte zuhause zu lassen. Eine einzige Gruppe von vier konnte somit betreut werden. “Die Eltern sind damit gut umgegangen und haben sehr gut mitgeholfen”, so die Erzieherin.

So geht es Eltern

“Ich hatte zuerst Angst, mein Kind wieder in den Kindergarten zu schicken”, teilt uns eine Mutter mit. Sie und ihre dreijährige Tochter besuchen derzeit die Evang.- Luth. Kindertagesstätte Heinersreuth. Aufgrund der sich häufenden Infektionsfälle im Kindergarten mussten Mutter und Tochter wegen einer Infektion in die Kinderklinik.

Als sie sich dann wieder in die Kindertagesstätte getraut haben, machte der Personalmangel ihnen einen Strich durch die Rechnung. Auch die Pädagogen traf die Krankheitswelle. “Im Kindergarten war ein absoluter Ausnahmezustand”, erklärte sie dem bt. Die Kita konnte nur zwei Gruppen offenlassen, nur drei Pädagogen waren im Dienst.

“Wir Eltern wurden darum gebeten, unsere Kinder zuhause zu lassen, wenn es irgendwie ginge”. Die drei-jährige befand sich gerade erst in ihrer Eingewöhnungsphase, als die Kindertagesstätte für sie erstmal nicht mehr im Tagesprogramm stand. “Das hat die Eingewöhnung umso schwerer gemacht, die Kleine konnte einen Monat lang nicht mehr in den Kindergarten”.