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Kulmbach
Kulmbach: Unterschriftenaktion gegen den Tunnelbau
von Daniel Floyd
Der Tunnelbau in Kauerndorf, der der längste in Oberfranken werden könnte, ist seit 25 Jahren umstritten, doch die Zahl der Gegner wächst.
Obwohl dieses Projekt schon seit einem Vierteljahrhundert diskutiert wird, wird mit dem Bau des Kauerndorfer Tunnels erst jetzt begonnen. Nun gibt es eine Petition, um den Weiterbau zu stoppen.
Zwei Tunnelgegnerinnen teilen ihre Meinungen
Als ehemalige Untersteinacherin und Schülerin im CVG war Doris Angermann täglich am Mühlberg in Kauerndorf unterwegs und kennt dessen schöne Natur. Jetzt beteiligt Angermann sich an einer Unterschriftenaktion, die den Bau des Tunnels dort stoppen soll. „Die Jahre vorher mußte ich schon leider recht hilflos und entsetzt miterleben, welchen Schaden die riesige Untersteinacher Umgehungsstraße ökologisch wie ökonomisch (Steuergelder, die für Bildung, Soziales, ÖPNV, Klimaschutz u.a. nötig gebraucht würden) anrichtete. „Ich hoffte lange, dass das Tunnelprojekt nie realisiert werden würde“, teilte Angermann dem bt mit.
Durch ihren Umzug nach Bayreuth vor 12 Jahren habe sie sich emotional von diesem Problem distanziert, fügte Angermann hinzu. Seit sie Vanessa Zahl auf der Klimademo am Freitag, 3. März 2023, getroffen hat, engagiert sie sich wieder richtig gegen den Tunnelbau.
Vanessa Zahl teilte dem bt mit, dass sie die Umweltschäden und die Kosten für den Steuerzahler für inakzeptabel hält. Es hätten schon längst andere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Verkehr auf der B289 zu reduzieren, z.B. die Umleitung des Verkehrs auf die gut ausgebauten Autobahnen (A9, A70, A73), erklärte Zahl.
Es sind vor allem die Umweltschäden, die Frau Zahl Sorgen bereiten: „Der Tunnel liegt im Bereich eines europäischen FFH-Gebiets mit strengem Schutzcharakter und eines Wasserschutzgebietes, welches sehr wichtig für die Grundwasserversorgung ist. Verluste und Beeinträchtigungen bei ökologisch wertvollen Flächen sind somit in Kauf zu nehmen.“
Zahl und ihre Unterstützer haben eine Online-Petition initiiert, die dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden soll. Lesen Sie auch: Ein Jahr nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges gehen die Preise für das Tanken von Autos allmählich zurück, was Auswirkungen auf Bayreuth haben könnte.
Antwort des Staatlichen Bauamtes Bayreuth
Uwe Zeuschel, der Behördenleiter des Staatlichen Bauamtes Bayreuth, erklärte gegenüber dem bt, dass seine Behörde in Übereinstimmung mit einem gesetzlichen Auftrag aus dem Fernstraßenausbaugesetz handelt. „Das Staatliche Bauamt vollzieht als Vertreter des Bundes in seiner Funktion als Straßenbaulastträger für die Bundesfernstraßen den gesetzlichen Auftrag zur baulichen Umsetzung der B289, Ortsumgehungen Untersteinach und Kauerndorf“ so Zeuschel.
Beide Seiten der Auseinandersetzung haben darauf hingewiesen, dass die aus der Petition resultierenden Maßnahmen der Regierung vom Deutschen Bundestag geprüft werden müssen.