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Kulturquartier eröffnet: Neuer Raum für kreative Experimente
Die Naturbühne Trebgast und Musica Bayreuth bespielen den neuen Veranstaltungsraum „Kulturquartier“ bis zum Mai. Aber auch neue, unerfahrene Künstlerinnen und Künstler sollen hier einen Raum zum Experimentieren bekommen.
Kulturquartier: Ist das nicht dieses Bauprojekt der Stadt um das Markgräfliche Opernhaus? Ja, aber nicht nur. Ab Freitag finden im Veranstaltungsraum „Kulturquartier“ im alten Sparkassengebäude in der Opernstraße 12 verschiedene Events statt. „Erst mal bis Mai“, sagt Kai Fischer, Organisator der Veranstaltungsreihe. Im Sommer werde es unter dem Glasdach im hinteren Teil des Sparkassengebäudes zu heiß. Außerdem wisse man nicht, wann und wie die Bauarbeiten für das Bauprojekt der Stadt starten. Man wolle aber im Herbst weitermachen. Bislang sind die Naturbühne Trebgast und Musica Bayreuth Partner des Kulturquartiers, Interesse besteht aber auch seitens der Universität Bayreuth, wie sich beim Eröffnungstermin am 15. Januar 2025 zeigte. Das Kulturquartier will auch jungen Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit geben, sich auszuprobieren.
„Nicht ganz normale Orte“ für kulturelle Experimente
„Ich bin ein Freund von Orten, die nicht ganz normal sind“, sagt Kai Fischer. Einen ganz besonderen Charme hat dieser neue Raum für ihn. „Wir sind hier im Stadtkern von Bayreuth und haben in diesem Raum hier die alte Schmiede mit ihrer Sandsteinfassade. Das Licht und die Farben, diese Offenheit durch die Glasdecke, das ist eine einmalige Atmosphäre“, findet Fischer. Schon gelesen? Das hat die neue Kulturreferentin mit Bayreuth vor.
Veranstaltungsraum will jungen Kunstschaffenden eine Chance geben
Kulturelle Experimente sollen im Kulturquartier möglich sein, Künstlerinnen und Künstler sollen sich hier ausprobieren können. „Es darf auf mal ein Konzert in die Hose gehen, weil das ganze Konzept nicht funktioniert hat“, sagt Fischer. Aber nicht nur Musik soll die ehemalige Schmiede mit Leben füllen: Bildende Künstlerinnen und Künstler sollen im Veranstaltungsraum die Gelegenheit bekommen, ihre Gemälde auszustellen, gerade wenn sie noch nicht so bekannt sind. „Wer Interesse hat, kann uns unter der Mailadresse info@kulturquartierbayreuth.de oder unter der Nummer 01753797108 erreichen. Dann treffen wir uns mal vor Ort und schauen, ob die Idee zu uns passt“, sagt Kai Fischer. 18 der 30 verfügbaren Spieltage sind derzeit verbucht. Das komplette Programm gibt es hier.
Naturbühne Trebgast feiert den Theaterfrühling im Kulturquartier
„Wir freuen uns hier zu Gast sein zu dürfen“, sagte Anja Dechant-Sundby, künstlerische Leitung der Naturbühne. „Was für ein schöner Raum, der Naturbühne in seiner Offenheit nicht ganz unähnlich. In so einem offenen, aber doch sehr intimen Raum zu spielen, ist toll.“
Die Naturbühne spielt ihr Theaterprogramm für den Frühling ab 2. Februar im Kulturquartier. Eine Loriot-Hommage mit bekannten und weniger bekannten Sketchen, Tennessee Williams, die Ehegeschichte „Gift“ und „All das Schöne“, ein „wertschätzendes Stück über Depressionen“, wie Anja Dechant-Sundby es beschreibt, stehen auf dem Programm. Außerdem beleuchtet das Kinderstück „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ die Unmenschlichkeit der Konzentrationslager. In dem Stück geht es um einen Zoo, der sich neben einem KZ befindet. Das Stück zeigt aus der Perspektive der Zootiere die Willkür totalitärer Systeme auf. Das ganze Programm im Detail gibt es hier.
Musica Bayreuth bringt Sol Latino auf die Bühne
„Der Kai ist ein Macher und das gibt’s nicht oft“, lobte Clemens Lukas von Musica Bayreuth und Geschäftsführer von Bayreuth Baroque. „So etwas zu organisieren ist nicht trivial, man muss viele Genehmigungen einholen.“ Ihm habe man zu verdanken, dass im Raum eine Bar stehe, eine Bühne sei, und dass alles funktioniere, so Lukas weiter. „Wir von Musica wollen Musik spielen, die ungewöhnlich ist. Ich finde, nur in ungewöhnlichen Räumen nimmt man das richtig auf“, sagt Lukas. Am 2. Mai soll mit dem Auftritt von Sol Latino mit Claraliz Mora an der Harfe klar werden, dass der Abstand zwischen Volksmusik und klassischem Gesang in Mexiko nicht so groß ist wie in Deutschland.
Am Freitag wird die Location zur Pianobar
Am Freitag, den 17. Januar 2025, will Kai Fischer die Location unter dem Motto „VinoPino“ in eine Pianobar verwandeln. Dann können Gäste Klaviermusik hören und dabei einen Wein genießen. Am Freitag wird Sebastian Maisel spielen. „Wir planen aber auch, dass jeder der möchte, sich hier mal an den Flügel setzen und spielen darf“, kündigt Fischer an.