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Coronavirus

Bayerische Apothekerin soll hunderte Impfpässe gefälscht und verkauft haben

Eine Apothekerin aus der bayerischen Landeshauptstadt München und ihre mutmaßlichen Komplizen stehen unter Verdacht, hunderte digitale Impfpässe gefälscht und verkauft zu haben.

Eine Betrügerbande soll in München hunderte digitale Impfpässe gefälscht und im Internet verkauft haben. Die Polizei habe sie nun festgenommen.

Darüber berichtet der Bayerische Rundfunk (BR).

Hunderte Impfpässe in Bayern gefälscht

Genauer gesagt hätten die Betrüger digitale Corona-Impfnachweise gefälscht und dann im Darknet verkauft. Bisher sei diese Größenordnung “einmalig”, wie Ermittler behaupten. Bei den Tätern handle es sich um eine Apothekenangestellte und einen Komplizen, wie der BR meldet. Sie seien am Freitag (22.10.2021) in München festgenommen worden. Ein bayerischer Arzt soll hunderte Impfungen vorgetäuscht haben.

Den Ermittlern des Bundeskriminalamtes sei Mitte August in einem deutschsprachigen Cybercrimeforum aufgefallen, dass jemand unberechtigt ausgestellte QR-Codes für digitale Corona-Impfausweise verkaufte. Die Informationen hierzu stammen laut BR aus der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg. Man musste für den Kauf des gefälschten QR-Codes lediglich 350 Euro zahlen, ein Nachweis für eine tatsächliche Impfung sei nicht nötig gewesen.

Münchner Apothekerin im Verdacht

Über 500 gefälschte Impfnachweise sollen von der Betrügerbande allein im Oktober verkauft worden sein, zum Teil auch ins EU-Ausland. Unter anderem bei der Durchsuchung einer Apotheke in München-Schwabing, zu der die Ermittler über einen sich darin befindlichen Rechner geführt wurden, konnten diverse Beweismittel, darunter auch elektronische, sichergestellt werden.

Durch diese wachse nun der Verdacht, dass eine Angestellte der Apotheke sowie drei weitere Personen für die Fälschungen verantwortlich seien. Der Inhaber der Apotheke gehöre jedoch laut Bundeskriminalamt nicht zu den Tatverdächtigen, meldet der BR. Gegen die Tatverdächtigen wurde nun ein Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr ausgesprochen. Die Ermittler fanden außerdem Kryptowährungen und Bargeld in Höhe von fast 100.000 Euro.