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Österreich-Vorarlberg
Weihnachtswunder nach Lawine: „Keine Personen mehr vermisst“
von bt-Redaktion
Eine Lawine hat in Österreich am ersten Weihnachtsfeiertag zehn Wintersportler erfasst. Nach einer großen Suchaktion kam eine frohe Botschaft.
Die Lawine war gestern, am ersten Weihnachtsfeiertag, in Zürs/Lech im Skigebiet Arlberg abgegangen. Noch in der Nacht nahm das Unglück eine gute Wendung.
Die Polizei Vorarlberg hat darüber berichtet.
Lawinen-Unglück an Weihnachten
Die Meldung über die Lawine ging am 25. Dezember 2022 kurz vor 15 Uhr bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle ein. Betroffen war eine Piste in Zürs im Skigebiet Arlberg. Die Lawine überrollte die Piste auf einer Länge von etwa 500 bis 600 Metern, so die Einschätzung der Polizei. Die Rettungsaktion setzte sofort ein, Mitglieder der Bergrettung und der Alpinpolizei eilten zum Berg.
Zufälligerweise filmte ein Zeuge aus der Ferne mit seinem Handy den Lawinenabgang. Auf dem Video war zu erkennen, dass sich zehn Wintersportler auf der Piste befanden, als sie die Lawine überrollte. Die Einsatzkräfte konnten einen teilverschütteten Mann aus der Lawine retten. Er kam mit schweren Verletzungen ins Landeskrankenhaus Innsbruck. Zu dem Zeitpunkt war noch unklar, wie viele weitere Verschüttete es geben würde. Lesen Sie auch: Ein Brand im Landkreis Bayreuth hat am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertages für einen Einsatz gesorgt.
Suche ging weiter
Mehr als 100 Suchkräfte und sieben Hubschrauber suchten bis in die Abendstunden nach weiteren Verschütteten. Im Verlauf des Abends meldeten sich mehrere Personen, die auf dem Video zu sehen waren. „Sie fuhren teils selbständig ins Tal ab und meldeten ihre Beteiligung am Lawinenunfall zunächst nicht“, heißt es im Polizeibericht. „Durch die akribische Arbeit der Einsatzleitung konnte nach und nach erhoben werden, welche Personen unmittelbar von der Lawine erfasst wurden.“ Demnach wurden insgesamt vier der zehn beteiligten Personen verletzt, eine davon schwer.
Die Einsatzkräfte stellten die Suchaktion gegen 23:00 Uhr ein. „Nach derzeitiger Erkenntnislage kann davon ausgegangen werden, dass keine Personen mehr vermisst werden“, so die Polizei Vorarlberg. Zur Sicherheit würden die Einsatzkräfte aber heute, am 26. Dezember 2022, noch eine Suche zur endgültigen Abklärung durchführen. Die Alpinpolizei ermittelt außerdem zur Unfallursache.
Im Einsatz waren zeitweise bis zu 200 Personen verschiedenster Rettungsorganisationen: Bergrettungen, Österreichisches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehren, Mitarbeiter der Seilbahnen und der Schischulen, Bundespolizei, Kriseninterventionsteam und Mitarbeiter der Gemeinden Lech und Zürs.