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Bayreuth

Leitungswasser in Bayreuths Südosten: So steht es um die Keimbelastung

Das Trinkwasser, das ins südöstliche Bayreuth fließt, ist weiterhin von Keimen belastet. Die Stadtwerke bekämpfen die Keime mit Chlor.

Die Stadtwerke Bayreuth geben dem Wasser schon seit November Chlor bei. Doch bis jetzt hat das die Keime nicht beseitigt.

Darüber haben die Stadtwerke heute, am 22. Dezember 2022, informiert.

Bayreuths Trinkwasser teils belastet

Die Stadtwerke Bayreuth haben Anfang November eine erhöhte Keimzahl in dem Trinkwasser entdeckt, mit dem sie das südöstliche Bayreuth versorgen. Seitdem chloren die Stadtwerke das Trinkwasser. Das soll die Keime unschädlich machen.

Nun haben die Stadtwerke einen Zwischenstand gemeldet: “Wir sind zwar auf einem guten Weg, können die Chlorung aber erst einstellen, wenn wir keine Keimbelastung mehr messen können”, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch. Lesen Sie auch: In Bayreuth hat es heute, am 22. Dezember 2022, einen Rohrbruch gegeben.




Hier liegt das Problem

Die Stadtwerke haben nach eigenen Aussagen das Problem entdeckt: Die Filter im Wasserwerk auf dem Eichelberg seien belastet. Viele Proben hätten Keime nachgewiesen. “Hineingelangt sind sie über eine Leitung, über die frisches Filtermaterial in die großen Filter gelangt”, teilen die Stadtwerke mit. “Obwohl hier schon immer sorgfältig und nach dem aktuellen Stand der Technik gearbeitet wurde, werden die Stadtwerke dem Einspülprozess in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit schenken.”

Die Stadtwerke haben seitdem nach eigenen Angaben mehrere Maßnahmen ergriffen. Das Problem liege jedoch darin, dass sich in den Filtern insgesamt 160 Tonnen an Filtermaterial befinden würden. Das Filtermaterial bestehe aus Kügelchen aus Jurakalk. “Diese haben eine riesige Oberfläche, an der sich Mikroorganismen anhaften können, weswegen wir leider noch nicht am Ziel sind”, sagt Stadtwerke-Sprecher Koch.

Das Trinkwasser des betroffenen Versorgungsgebiets müsse daher auch weiterhin gechlort werden. Wie lange das noch nötig sein wird, sei derzeit unklar. “Im schlimmsten Fall müssten wir 160 Tonnen Filtermaterial entfernen und durch neues ersetzen, was aber im laufenden Betrieb nur eine Notlösung darstellt. Wir sind zuversichtlich, diesen Schritt vermeiden zu können“, so Koch. Die Stadtwerke versprechen, weiterhin hart an einer Lösung zu arbeiten.

Das gilt für Verbraucher

Vom Chlor im Trinkwasser gehe keine Gefahr aus, sagt Jan Koch. “Versichern können wir, dass unser Wasser auch derzeit den Vorgaben der Trinkwasserverordnung entspricht. Es kann also ohne Bedenken getrunken werden – auch von Babys und Kleinkindern.“ Wer sich am Chlorgeruch stört, könne das Wasser abkochen, wodurch sich das Chlor verflüchtige. Sobald die Chlorung in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt eingestellt werden kann, werden die Stadtwerke öffentlich informieren.